Autor Thema: Pressespiegel 2005/2006  (Gelesen 33688 mal)

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Offline Fanergy

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Pressespiegel 2005/2006
« Antwort #90 am: 07. Juni 2006, 01:06:59 »
EL-HP, 06.06.06

RheinEnergie has won its first-ever German League title! RheinEnergie downed regular season winner Alba Berlin 3-1 in the best-of-five playoff final series to lift the German League trophy and clinch a spot in the 2006-07 Euroleague. RheinEnergie beat Alba 85-74 in Game 4 on Tuesday to register the only home win of the series. Glen McGowan led the winners with 17 points, Immanuel McElroy added 13 and Martin Gortat had 12 for RheinEnergie, which downed GHP Bamberg 3-2 in the semifinal with a three-pointer by Aleksandar Nadjfeji in the final second of the series and also won Game 3 on a buzzer-beater triple by McElroy. Elsewhere, Maccabi Elite Tel Aviv made it to the Israeli League final by downing Ironi Nahariya 85-72 behind Maceo Baston's 18 points and 11 rebounds. Maccabi faces archrivals Hapoel Migdal Jerusalem in the title game on Thursday with the chance to win its 13th consecutive league title and 46th overall. Follow all European domestic competitions here on Euroleague.net!

Offline Köllefornia

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Pressespiegel 2005/2006
« Antwort #91 am: 07. Juni 2006, 11:02:30 »
  Köln ist Deutscher Meister  
VON LARS RICHTER, 07.06.06, 08:24h, AKTUALISIERT 07.06.06, 09:39h
  RheinEnergie Köln - Alba Berlin  

http://[img]http://www.ksta.de/ks/images/mdsBild/1143815618700l.jpg[/img]
Die Kölner Glen McGowan (r) und Aleksander Nadjfeji feiern den Sieg über Berlin.

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Druckfassung
Köln - Die eigenwillige Macht des Schicksals hat es mit den Basketball-Profis von RheinEnergie Köln bei ihren Playoff-Abenteuern des Frühjahrs 2006 ja ziemlich gut gemeint. Sowohl im fünften Halbfinale gegen Bamberg als auch im dritten Endspiel gegen Alba Berlin gewann die Mannschaft von Trainer Sasa Obradovic, 37, eine verloren geglaubte Partie durch einen Dreier in letzter Sekunde und erbrachte damit eindrucksvoll den Beweis ihres ausgeprägten Kampfgeistes. Vermutlich haben die Herren diese Szenen gestern Abend noch einmal für einige Sekunden Revue passieren lassen, kurz bevor Kapitän Aleksandar Nadjfeji unter dem Jubel der 3200 Zuschauer in der ausverkauften Halle am Girlitzweg die Insignien des Triumphes entgegennahm. Es war genau 22.07 Uhr, als BBL-Geschäftsführer Jan Pommer dem Flügelspieler den Meisterschild und die Goldmedaillen überreichte.

Was im September 2005 noch als Traum galt, ist seit gestern Abend Realität: RheinEnergie Köln ist deutscher Basketball-Meister. Der furchtlose Außenseiter gewann das vierte Playoff-Endspiel gegen Alba Berlin mit 85:74 (45:32) und setzte sich in der Serie „best of five“ mit 3:1 durch. Nach den Pokalsiegen 2004 und 2005 ist dies der dritte Titel der Klubgeschichte, die erste Meisterschaft aber wird als der bedeutendste Triumph Zugang zu den Annalen finden. Immerhin sind 18 Jahre vergangen, seit der BSC Saturn als letztes Kölner Basketball-Team eine Meisterschaft feierte.

Nachdem Immanuel McElroy den Kontrahenten am Sonntag mit seinem Distanzwurf zum 82:80 in einen kollektiven Schock versetzt hatte, schien sich Alba auch in der Anfangsphase des gestrigen Matches noch nicht richtig von diesem traumatischen Erlebnis erholt zu haben. Die Auswahl von Trainer Henrik Rödl, 37, agierte konfus in der Offensive und war weit von einer aggressiven Verteidigung entfernt. Die Gastgeber vermochten dies zu nutzen, sie traten mit dem geballten Selbstvertrauen eines Teams auf, das in den vergangenen Wochen Großes geleistet hat. Nach drei Minuten stand es 10:2.

Berlin bemühte sich, über seinen flinken Guard Hollis Price Akzente zu setzen, das jedoch gelang nur selten, weil Obradovic seinen besten Verteidiger mit der Bewachung des gegnerischen Leistungsträgers beauftragte: Immanuel McElroy. Weitaus größere Probleme bereitete Köln unter dem Korb Sharrod Ford, der Amerikaner erzielte 25 Punkte und sammelte fünf Rebounds.

Weil RheinEnergie aber insgesamt gut verteidigte und immer wieder von der Dreierlinie reüssierte (50 Prozent), sagte Sportdirektor Stephan Baeck: „Wir sind sehr zufrieden mit unserer Intensität und unserem Selbstvertrauen. Wenn wir so weiterspielen, haben wir gute Chancen auf den Titel.“ Beim Pausenstand von 45:32 war diese Aussage keineswegs verwegen.

Weil die Profis von Sasa Obradovic aber aus ihren eigenen erfolgreichen Aufholjagden wissen, dass komfortable Vorsprünge ein schnell vergänglicher Luxus sein können, ließen sie die Intensität auch nach dem Seitenwechsel nicht sinken. Im Gegenteil. Sie erweiterten ihren Vorsprung dank eines attraktiven Kombinationsspiels auf 63:47 (29.), und die Lautstärke in der Halle kündete von ersten Vorbereitungen auf ausgelassene Feierlichkeiten. Doch es war zu früh. Alba kam zurück, und zweieinhalb Minuten vor Schluss blinkte von der Anzeigetafel ein 73:71. Im Thriller der Endphase aber behielt Köln die Nerven, Titus Ivory erzwang mit einem Dreier zum 78:71 die Entscheidung. Der Rest war grenzenloser Jubel. Jubel eines würdigen Champions.

RheinEnergie Köln: Milovic, Jordan (9), Nadjfeji (9), Talts (6), Gortat (12), McGowan (17), McElroy (13), Sljivancanin (3), Grünheid (5), Ivory (11). - Alba Berlin: Lollis (4), Mazeika, Greene (9), Canak (7), Price (15), Penberthy (5), Whitehead (7), Ford (25), Arigbabu (2). - Zuschauer: 3200.

Offline Köllefornia

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Pressespiegel 2005/2006
« Antwort #92 am: 07. Juni 2006, 11:13:24 »
  Erster Meistertitel für Köln  

  Imponierender Kraftakt, große Moral und Nervenstärke - durch einen 85:74-Sieg gegen Alba Berlin Rhein hat sich RheinEnergie Köln die deutsche Basketball-Meisterschaft gesichert.  
   
   
 
Basketball Köln
http://[img]http://www.sueddeutsche.de/sport/weitere/artikel/502/77425/image_fmabspic_0_0-1149623997.jpg[/img]
Glen McGowan stürmt mit seinen Kölner Kollegen zum Titel.
Foto: dpa
   
 

RheinEnergie Köln hat sich mit einem imponierenden Kraftakt, großer Moral und erneuter Nervenstärke die erste deutsche Basketball-Meisterschaft der Vereinsgeschichte gesichert.

Mit dem 85:74 (45:32) in eigener Halle über Pokalsieger Alba Berlin entschieden die Rheinländer die "best of five"-Finalserie vorzeitig mit 3:1 für sich und nahmen damit eindrucksvoll Revanche für das 0:3 in den Endspielen vor vier Jahren gegen den siebenmaligen Titelträger aus der Hauptstadt.

Nach dem insgesamt ersten Heimsieg in den allesamt spannenden und hochklassigen Duellen des Playoff-Endspiels kannte der Jubel unter den 3200 Zuschauern im ausverkauften EnergyDome keine Grenzen.

Zwei Tage nach dem 82:80 im Basketball-Krimi in Berlin nutzte die Mannschaft von Sasa Obradovic am Ende seines ersten Trainerjahres den ersten Matchball zum großen Triumph und insgesamt dritten Kölner Titel nach den Pokalsiegen 2004 und 2005 in den bisherigen fünf Jahren Bundesliga-Zugehörigkeit.

Die Gastgeber erwischten den besseren Start, gingen früh mit 10:2 (3.) in Führung und verteidigten den Vorsprung nicht zuletzt aufgrund einer konzentrierten Vorstellung in der Abwehr bis zum Ende des ersten Viertels (25:18).

Köln aggierte, angetrieben von den beiden Aufbauspielern Titus Ivory und Michael Jordan äußerst aggressiv und zeigte jenen Siegeswillen, mit dem es am vergangenen Sonntag in Berlin einen 24-Punkte-Rückstand wettgemacht und die Begegnung in letzter Sekunde gedreht hatte.

Bis zur 13. Minute baute RheinEnrergie den Vorsprung auf 12 Punkte 30:18 aus. Die Berliner wirkten teilweise ratlos gegen die auch mental schnelleren Kölner und leistetet sich besonders in der Defensive einige Schwächen. Die Gastgeber, die mit einem Schnitt von 23,3 Jahren das jüngste Team der Liga stellen, nutzten die Chance und bauten den Vorsprung bis zur Halbzeit auf 13 Punkte aus.

Den Titel vor Augen fand RheinEnergie nach dem Wechsel schneller in die Begegnung und führte nach 23 Minuten sogar mit 15 Punkten (49:34). Die erwartete Reaktion der Berliner, die allerdings auf ihren verletzten Bundesliga-"MVP" Jovo Stanojevic verzichten mussten, blieb aus.

Auch die Versuche der "Albatrosse" über Distanzschüsse wieder ins Spiel zu kommen misslang. Die Vorentscheidung war mit dem 63:45 zwei Minuten vor Ende des dritten Spielabschnitts scheinbar gefallen. Doch Berlin kam nocheinmal mächtig auf und verkürzte bis auf zwei Punkte (73:71).

Die Gastgeber hatten in Glen McGowan (17 Punkte) ihren besten Werfer. Treffsicherter Berliner war Sharrod Ford (25 Punkte).

Offline Köllefornia

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Pressespiegel 2005/2006
« Antwort #93 am: 07. Juni 2006, 11:19:33 »
  RheinEnergie Köln erstmals deutscher Basketball-Meister  
http://[img]http://www.faz.net/m/%7BECF4F754-B37B-49FC-8BE9-D88B882AA8D9%7Dpicture.jpeg[/img]
Nicht aufzuhalten: Aleksandar Nadjfeji ist mit Köln deutscher Meister
06. Juni 2006
Mit dem Glück des Tüchtigen hat Außenseiter RheinEnergie Köln den hohen Favoriten Alba Berlin besiegt und die erste deutsche Meisterschaft unter Dach und Fach gebracht. Die Rheinländer setzten sich am Dienstag abend vor heimischer Kulisse gegen die Berliner mit 85:74 (45:32) durch und feierten damit schon im vierten Spiel der „Best-of-Five“-Serie den entscheidenden dritten Sieg.

Für den Club, der erst seit 2001 in der Bundesliga spielt und 2002 im Finale noch am siebenfachen Meister aus Berlin gescheitert war, war im mit 3200 Zuschauern ausverkauften EnergyDome Glen McGowan (17) der beste Werfer. Für Pokalsieger Berlin traf Sharrod Ford (25) am häufigsten.

  Druck für Alba zu groß  

Einen wichtigen Schritt in Richtung Titelgewinn tat die Mannschaft von Trainer-Neuling Sasa Obradovic schon am vergangenen Sonntag im dritten Spiel, als die Gäste trotz eines zwischenzeitlichen 24-Punkte-Rückstandes noch als Sieger die Berliner Halle verließen. An die furiose Aufholjagd im Schlußviertel knüpfte Köln am Dienstag nahtlos an. Von Beginn an setzte RheinEnergie die Gäste unter Druck. Zur Halbzeit lagen die Hausherren mit 13 Zählern in Führung.

Die Berliner dagegen präsentierten sich oft nervös, unkonzentriert und vor allem schwach im Abschluß. Der Druck, unbedingt gewinnen zu müssen, war für die Mannschaft von Alba-Coach Henrik Rödl anscheinend zu groß. Gegen die schnellen Angriffe der Gastgeber fand der Pokalsieger aus der Hauptstadt in den ersten beiden Viertel kaum ein probates Mittel und hatten bei Rebounds häufig das Nachsehen.

  Kölner fast zu früh in Feierlaune  

Auch nach dem Wechsel dominierten die Kölner. Mit dem Mute der Verzweiflung kämpfte das Rödl-Team, doch die Hausherren hatten stets die passende Antwort parat. Elf Punkte betrug die Kölner Führung vor dem Schlußviertel. Als das junge Kölner Team schon in Feierlaune war, kamen die Berliner noch einmal auf fünf Punkte heran. Beim 73:71 zweieinhalb Minuten vor Schluß durften sie noch einmal hoffen, doch die Kölner warfen sich dank ihrer Nervenstärke an der Freiwurflinie zum Titel.

2001 noch mit einer Wild-Card in die Bundesliga gestartet etablierte sich der aus den Cologne 99ers und dem TV SER Rhöndorf fusionierten Club RheinEnergie Köln sehr schnell unter den deutschen Top-Mannschaften. Der Vizemeisterschaft 2002 folgten 2004 und 2005 die Pokalsiege und nun der Gewinn der ersten Meisterschaft. Das Team knüpfte damit an frühere Basketball-Erfolge an. Letztmals hatten Kölner Korbjäger 1988 den Titel gewonnen, damals war der heutige Rhein-Energie-Manager Stephan Baeck Spieler bei Saturn.

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Pressespiegel 2005/2006
« Antwort #94 am: 08. Juni 2006, 01:04:13 »
Guter, schlechter Zweiter

Mike Penberthy hatte es eilig, die Saison 2005/2006 hinter sich zu lassen. Kaum ertönte die Schlusssirene im Energy-Dome, sprintete der Basketballprofi von Alba Berlin los. „In Italien muss man nach einem verlorenen Finale schnell aus der Halle kommen“, erklärt er. Um nicht die Schmähungen der siegreichen Fans erleiden zu müssen. In Köln aber schunkelten die Fans und sangen Karnevalslieder, während das unterlegene Team Silbermedaillen umgehängt bekam. Mike Penberthy erlebte das alles zunächst nicht mit, er saß alleine in der Umkleidekabine, bis er merkte, dass er etwas falsch gemacht hatte. Und zurück aufs Feld lief.

Die Ehrung der Verlierer wunderte Penberthy. „Das gibt es nirgendwo sonst auf der Welt“, sagt er. Doch selten war die Silbermedaille so angebracht wie bei Alba Berlin, sie fasst den Zwiespalt dieser Saison zusammen: Das große Ziel verfehlt und trotzdem keine schlechte Saison gespielt. „Es sind viele gute Sachen passiert“, sagt Kotrainer Calvin Oldham, „aber ich bin nicht zufrieden“. Die ambitionierten Berliner hatten zusehen müssen, wie Rhein Energie Köln nach dem 85:74 die Finalserie mit 3:1 nach Siegen gewann und den Meistertitel feierte. „Die Enttäuschung ist groß“, sagt Albas Präsident Dieter Hauert, „aber wir haben heute nicht so gespielt, dass wir gewinnen können“. Alba hofft nun, dass Köln wegen Hallenproblemen auf den Startplatz in der Europaliga verzichten muss.

Im letzten Spiel hatte Alba die Kraft gefehlt, sich ein letztes Mal aufzubäumen. Zu viele Rückschläge hatte das Team in dieser Saison erleiden müssen, den entscheidenden im Halbfinale, als Centerspieler Jovo Stanojevic einen Kreuzbandriss erlitt. „Wir haben Glück gehabt, dass er nicht mitspielen konnte“, gibt Sasa Obradovic zu. Der Trainer ist mit dem Meistertitel in seiner ersten Trainersaison in Köln zum Volkshelden aufgestiegen. Immer wieder strichen ihm Spieler und Fans liebevoll über seine Glatze...

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Pressespiegel 2005/2006
« Antwort #95 am: 08. Juni 2006, 10:41:36 »
  NEUE HALLE FÜR BASKETBALL  


Großer Bahnhof für den Deutschen Basketballmeister im Rathaus.


VON PETER BERGER, 07.06.06, 21:51h


Die Basketballer wollen sich mit dem Provisorium am Girlitzweg nicht mehr zufrieden geben.
Beim Empfang zum Gewinn der Deutschen Basketballmeisterschaft im Historischen Rathaus konnte RheinEnergie-Geschäftsführer Walter Pütz bei Oberbürgermeister Fritz Schramma mit einer Überraschung aufwarten. Der Verein wird in den kommenden Wochen den Antrag zum Bau einer Mehrzweck-Sporthalle mit 6000 bis 6500 Plätzen stellen. Sie soll in unmittelbarer Nachbarschaft von E-Werk und Palladium auf einem Grundstück der ehemaligen KHD-Werke, das heute NKT-Cables gehört, entstehen und rund 20 Millionen Euro kosten.

„Die Finanzierung steht. Der Verein trägt zehn Millionen, weitere zehn Millionen kommen von Privatleuten“, sagte Pütz. In das Projekt werde „kein einziger Cent“ an Steuergeldern fließen. Die Halle könne, sobald die Baugenehmigung erteilt sei, in einem Jahr errichtet werden. Bisher haben die Basketballer ihre Heimspiele hauptsächlich am Girlitzweg in Vogelsang ausgetragen und sind mit Topspielen in die Kölnarena ausgewichen. „Der Girlitzweg war immer ein Provisorium, ist zu klein und entspricht bei weitem nicht den Anforderungen an eine moderne Sporthalle“, so Pütz. In der kommenden Saison hat der Deutsche Meister schon jetzt das Problem, dass er fünf von sieben Spielen in der Europaliga wohl außerhalb von Köln austragen muss: „Zwei Termine sind in der Kölnarena möglich, an den anderen steht sie nicht zur Verfügung.“

Auf europäischer Ebene sei eine Halle mit mindestens 5000 Plätzen aber Pflicht. Ausnahmegenehmigungen gebe es nicht. Pütz: „Das hat Bamberg versucht und ist gescheitert. Wir werden wohl fünf unserer Europapokalspiele in Düsseldorf austragen müssen.“ Nach dem Wirtschaftsplan der RheinEnergie rechnet sich die Halle bei 60 Veranstaltungen pro Jahr, davon werden die Basketballer allein 28 Termine belegen. „Wir sind der Auffassung, dass eine 6000er Halle keine Konkurrenz für die Kölnarena darstellt“, so Pütz.

„Ich kenne das Angebot noch nicht konkret“, sagte Oberbürgermeister Schramma am Rande des Empfangs. „Wenn das baurechtlich möglich ist, kann Köln sich über solch eine private Initiative glücklich schätzen. Uns fehlt eine Halle dieser Größenordnung.“

Kölnarena-Chef Ralf Bernd Assenmacher sieht das Projekt dagegen sehr skeptisch: „Ich kenne die Einzelheiten noch nicht. Wenn das eine reine Basketballhalle wird, ist das kein Problem.“ Sollten aber auch Veranstaltungen „mit Event-Charakter“ dort platziert werden, würde der jetzt schon knallharte Wettbewerb für die Kölnarena „ruinöse Züge“ annehmen.


(KStA)[size=18]  

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Pressespiegel 2005/2006
« Antwort #96 am: 08. Juni 2006, 12:07:07 »
Rastlos im Siegesrausch

Rheinenergie ist Basketballmeister.

KÖLN. Marcin Gortat kämpfte wie ein Löwe. Die ganze Kraft seines 2,13 Meter großen Körpers widmete er dieser Aufgabe. Hatte der junge Pole beim 85:74-Sieg von RheinEnergie Köln über Alba Berlin mit seinem spektakulären Dunking für das Highlight am Dienstagabend gesorgt, schien er nun an der Hartnäckigkeit einer Sektflache zu scheitern. Als er die Fünf-Liter-Pulle endlich erfolgreich entkorkt hatte, rief er überglücklich: „Das ist der erste Titel meiner Karriere und er bedeutet mir unendlich viel. Ich habe verstanden, dass sich harte Arbeit bezahlt macht.“ So profitierte Gortat selbst in der Stunde des Triumphes von Sasa Obradovics harter Schule.

Und der 22-Jährige ist sich sicher, dass RheinEnergie das Beste erst noch bevorsteht: „Das Wichtigste ist doch, dass wir Riesenwerbung für Basketball in der Stadt gemacht haben. Jetzt sind wir die besten Basketballer in Deutschland.“ Dass mit der Lust auch eine Last verbunden ist, verdeutlicht ein mit Bier übergossener Obradovic: „Als Europaliga-Team haben wir jetzt andere Verpflichtungen“, so der Erfolgscoach. „Wir müssen noch besser spielen - es ist schließlich der beste Wettbewerb in Europa. Den haben wir uns verdient!“ Etwaige strukturelle Probleme möchte der ehrgeizige Serbe nicht gelten lassen.

So schwebte über der ersten Kölner Meisterschaft seit 1988 auch stets eine gewisse Spur von Rastlosigkeit. Selbst im Siegesrausch wollte sich die strebsame Mannschaft, wie so oft in dieser denkwürdigen Saison, nicht mit dem Erreichten begnügen. „Der Titel ist doch das Beste, was dem Kölner Basketball passieren konnte“, jubelt Kapitän Aleksandar Nadjfeji. „In Köln wurde so lange nichts erreicht und jetzt, mit einem jungen Coach und der jungen Mannschaft, haben wir es geschafft. Ich freue mich auf die Zukunft.“ Johannes Strasser, der neben Sportdirektor Stephan Baeck und Trainer Obradovic als einziges verbliebenes Gründungsmitglied von 2001 im Kader steht, bekräftigt: „Das kann sehr viel für Köln bedeuten. Wir waren doch zuletzt die einzige Mannschaft der Stadt, die noch im Wettbewerb war.“

 Bindung zu den Fans hergestellt

Neben allen wirtschaftlichen Aspekten und der Chance, in der Europaliga zu spielen, ist die 2006 endlich vollzogene Bindung mit den Fans sicherlich der nachhaltigste Erfolg des erst 1999 gegründeten Clubs. „Wer das Publikum beim Meisterspiel gesehen hat, versteht, welche Fankultur sich in den letzten vier Jahren entwickelt hat“, so Strasser. Wenngleich man schon 2002 das Finale erreicht habe, war damals doch „alles ziemlich aus dem Boden gestampft“. Strasser glaubt, dass es neben der „absolut geilen Mannschaft“ vor allem die „gewachsenen Strukturen“ waren, die dem Club die Meisterschaft beschert hätten.

Marcin Gortat, der Mann für die kraftvollen Tätigkeiten, verrät dann gleich auch noch das Meisterschaftsgeheimnis: „Wir haben vielleicht nicht viel Erfahrung. Dafür sind wir jung, haben ein großes Herz, viel Energie und einen Riesenhunger!“ Den ersten Erfolgshunger werden die Spieler in den nächsten Tagen bei diversen Feierlichkeiten sicher stillen können. Doch der Appetit kommt wieder: Dann wird es darum gehen, vertragslose Spieler wie Titus Ivory, Michael Jordan und Glen McGowan an das so leidenschaftlich kämpfende Team zu binden. Denn die Voraussetzungen für eine Renaissance der großen Kölner Basketballgeschichte waren nie besser.

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Pressespiegel 2005/2006
« Antwort #97 am: 08. Juni 2006, 12:14:00 »
Meine Meister-Riesen

Von SASA OBRADOVIC

Köln - In der ersten Saison als Trainer gleich Deutscher Meister: Gibt es etwas Besseres? Ich glaube nicht. Aber eins ist mir wichtig: Diese Meisterschaft darf nicht mit einem einzigen Namen verbunden werden. Sie gehört uns allen.

Denn meine Meister-Riesen haben einfach Herz. Und Charakter. Mannschaften wie Bamberg oder Berlin sind mit einem viel größeren Budget in die Saison gegangen. Und wir? Waren in der Vorsaison im Viertelfinale an Gießen gescheitert, mussten dann für die neue Saison fast die komplette Truppe auswechseln.

Bei den Neuverpflichtungen wollten Sportchef Stephan Baeck und ich deshalb nichts dem Zufall überlassen. Wir haben die Spieler in den USA beobachtet, sie dann nach Köln eingeladen. Der Charakter musste einfach passen – am Ende war das dann unser Schlüssel zur Meisterschaft.

Ein Beispiel: Mein Freund Aleksandar Nadjfeji hätte vor der Saison genauso gut nach Bamberg gehen können. Dort hätte er weitaus mehr verdient. Aber Aleks hat sich gegen die Kohle und für Köln entschieden. Das kann man ihm im Nachhinein gar nicht hoch genug anrechnen. Und auch für ihn selbst hat es sich ja am Ende gelohnt.

Die Stimmung im Umkleideraum und im Mannschaftsbus ist bei uns Basketballern der Fingerzeig für künftigen Erfolg oder Misserfolg. Und für diese Jungs kann ich sagen: Es gab keinen Neid, keine Intrigen, jeder hat alles dem Erfolg untergeordnet.

Auch die Ersatzspieler wie Nikola Vucurovic oder Savo Milovic, die oft keine einzige Sekunde Einsatzzeit von mir bekamen. In einem anderen Verein wäre vielleicht Unruhe eingekehrt. Aber bei uns nicht.

Auch nach schlimmen Niederlagen wie in Ludwigsburg oder in Bonn – und sogar neulich in Spiel drei der Halbfinalserie in Bamberg – haben wir uns nicht entmutigen lassen und sind immer direkt wieder zurückgekommen. Das geht nur, wenn die Chemie stimmt. Wenn die Fans auch weiter hinter dir stehen.

RheinEnergie war diese Saison einfach eine einzige große Synergie des Erfolgs. Und gerade deshalb sage ich: Diese Meisterschaft gehört uns allen. Jedem, der uns unterstützt und an uns geglaubt hat. In Höhen und Tiefen einer langen, harten Saison!!Meine Meister-RiesenMeine Meister-RiesenMeine Meister-Riesen


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Pressespiegel 2005/2006
« Antwort #98 am: 08. Juni 2006, 23:19:06 »
Die Nacht der Champions  


Köln - Mit der Kleiderordnung haben es die Herren von RheinEnergie Köln am Dienstagabend nicht mehr so genau genommen, der Trend ging eindeutig zum ungezwungenen Outfit. Man hat das besonders gut an Aleksandar Nadjfeji, 29, beobachten können, denn der Kapitän war nur noch mit einer weißen Radlerhose, einem durchgeschwitzten Unterhemd und Socken ausgestattet, als er mit einem breiten Grinsen in der jubelnden Menschenmenge stand. Sein Trikot, seine Sporthose und seine Schuhe hatte er längst an jugendliche Fans verschenkt. Gestört hat sich der Serbe an seinem außergewöhnlichen Erscheinungsbild nach dem 85:74 gegen Alba Berlin im vierten Basketball-Endspiel der Playoff-Serie „best of five“ nicht mehr, immerhin feierte er mit seiner Mannschaft und den Fans die erste Deutsche Meisterschaft der Klubgeschichte. Ein großes Erlebnis.

Auch Coach Sasa Obradovic hatte den maßgeschneiderten Designeranzug gegen ein legeres T-Shirt eingetauscht, um seinen Hals lag noch locker die rot-weiß-gestreifte Krawatte, und seinen Oberkörper umhüllte die jugoslawische Landesflagge von 1997. An das Banner hat Obradovic, 37, besondere Assoziationen geknüpft, weil er in diesem Jahr mit dem Nationalteam den ersten von insgesamt drei Europameistertiteln seiner Profikarriere gewann. „Das erinnert mich daran, wie ich mich damals gefühlt habe“, erklärt der Trainernovize ergriffen, „und heute fühle ich mich genauso. Wir haben hart gearbeitet und offenbar die richtigen Spieler gefunden.“

Mit dem Großteil dieses Personals wird der ambitionierte Klub auch in die kommende Spielzeit gehen, „wir werden nur drei oder vier neue Leute holen“, versichert Geschäftsführer Walter Pütz. Die Verträge von Aufbauspieler Michael Jordan, Titus Ivory, Nicola Vucurovic und Glen McGowan laufen aus. Während sich Jordan und Ivory mit starken Leistungen in den Playoffs für eine Weiterverpflichtung empfohlen haben, wird der in den vergangenen Monaten kaum noch berücksichtigte Vucurovic seine Bewerbungsunterlagen wohl bei einem anderen Verein einreichen. Auch Glen McGowan wird vermutlich Abschied nehmen: Der Amerikaner hat mit seinen Offensivqualitäten die Begehrlichkeiten international renommierter Adressen geweckt und wird dem Vernehmen nach künftig für Bologna spielen.

Neben einem adäquaten Ersatz für Mc Gowan werden auch die übrigen Zugänge einem gehobenen Anforderungsprofil gerecht werden müssen, da sich RheinEnergie mit dem unerwarteten Triumph das Startrecht für die Euroleague gesichert hat. Ein wenig ist der Klub von seinem rasanten Aufstieg in den Zirkel der kontinentalen Elite überrascht worden, denn dem Team mangelt es an einer Halle, die den Richtlinien des europäischen Verbandes (Uleb) entspricht...

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Pressespiegel 2005/2006
« Antwort #99 am: 08. Juni 2006, 23:32:02 »
Chance für die Zukunft

Die Fähigkeit, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen, ist ja in den meisten Fällen ein viel versprechender Weg zum Erfolg. Die Basketballer von RheinEnergie Köln haben in den letzten Jahren viele schmerzhafte Erfahrungen machen müssen: Dreimal nacheinander scheiterte der Klub im Playoff-Viertelfinale, und weil sich diese Bilanzen nicht mit den offensiv formulierten Ansprüchen in Einklang bringen ließen, endeten die Spielzeiten mit herben Enttäuschungen.

Als der einstige Weltklassespieler Sasa Obradovic zu Saisonbeginn den Trainerjob übernahm, hielten unverkennbare Veränderungen Einzug: Er gab bewusst bescheidene Ziele aus und verringerte den Druck auf sich und seine Mannschaft. Eine kluge Entscheidung.

Zudem nahm er Abstand von einer Personalpolitik, die auf der Verpflichtung erfahrener Profis basierte. Stattdessen unterzog er den Kader einem massiven Verjüngungsprozess und setzte auf Ehrgeiz und Kampfgeist statt auf Routine und uninspirierten Dienst nach Vorschrift. Ein guter Schritt.

Der rasant vollzogene Lernprozess hat nicht nur zu attraktivem Sport, sondern auch zur überraschenden Meisterschaft geführt, die dem Klub neben hoher Anerkennung internationale Aufmerksamkeit beschert. Für RheinEnergie Köln ist dieser Titel eine Chance. Eine Chance auf eine gute Zukunft.

(KStA)

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Pressespiegel 2005/2006
« Antwort #100 am: 09. Juni 2006, 20:50:36 »
Schwere Geburt
von Christoph Bertling, Köln

Lange war RheinEnergie Köln ein Retortenklub ohne Erfolg. Jetzt haben die Basketballer erstmals die Deutsche Meisterschaft gewonnen - mit einem jungen Team ohne Allüren.
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 Die Basketballer von RheinEnergie Köln und Anhang bejubeln in eigener Halle ihren ersten MeistertitelDie Schlusssirene tönte noch, da lag Sasa Obradovic schon auf seinem Spielmacher Immanuel McElroy. Vorbei war es mit der Beherrschung, die der Trainer von RheinEnergie Köln in der heißen Phase um die Basketball-Meisterschaft eisern gepflegt hatte. Den kahlen Schädel mit Bier und Sekt bespritzt, schrie Obradovic noch Minuten später seinen Jubel heraus. Mit 85:74 (45:32) hatten die Kölner daheim den Favoriten Alba Berlin bezwungen und den Titel nach Köln geholt. Nach 18 Jahren, als der BSC Saturn als letztes Kölner Team den Titel holte, war der große Coup wieder gelungen. Im vierten Spiel hatten sie Alba niedergerungen und mit 3:1 Siegen die Meisterschaft an den Rhein geholt.

Doch die Kölner hatten an diesem Dienstagabend nicht nur den Titel gewonnen - ihnen war zudem eine eindrucksvolle Revanche gelungen. Nachdem Alba ihnen 2002 an selber Stätte den Titel weggeschnappt hatte, waren es nun die Kölner, die am Ende dicke Zigarren schmauchten. Obradovic erinnert sich: "Damals war es so bitter, wie es heute schön ist." Damals war der jugoslawische Europa- und Weltmeister noch Spielmacher der Kölner Mannschaft. Damals, als Alba den Titel wegschnappte, schluchzte er: "Das ist einer der schlimmsten Momente meines Lebens." Heute jauchzt er: "Das ist so ein unglaublich großartiger Moment."

Bestätigung eines Großprojektes
Tatsächlich ist der Titelgewinn für Köln mehr als die Bestätigung, die beste deutsche Vereinsmannschaft zu sein. Es ist die Bestätigung eines Großprojektes, das fast gescheitert war. 2001 war der Verein aus dem Nichts entstanden. Mit ungeheurem Ehrgeiz versuchten sie, in die Domstadt zu verpflanzen, was es seit den Erfolgen von Saturn Köln in den 70er und 80er Jahren nicht mehr gab: Spitzen-Basketball und Begeisterung für den US-Sport.


Alles wurde unternommen. Die Besten der Besten hatten sie in die Domstadt transferiert: Mario Kasun, Reggie Basette und Sasa Obradovic. An der Bande stand mit Svetislav Pesic Europas bekanntester Trainer. Und sie buchten sogar die Kölnarena für ihre Heimspiele - eine Multifunktionshalle für maximal 18.500 Zuschauer. "Doch es wollte nicht klappen", erinnert sich Obradovic und klingt dabei jetzt noch melancholisch. "Der Funke sprang nicht über."


Retortenbaby eine Totgeburt

In der Riesenhalle herrschte meist eine Stimmung wie bei einer Andacht im Kölner Dom. Nachdem bei den ersten Partien die Ränge noch gut gefüllt waren, kamen schon nach zehn Spieltagen immer weniger Zuschauer - obwohl der Verein zu den Topteams gehörte. Wenn der 1. FC Köln zeitgleich in der Fußball-Bundesliga spielte, geriet RheinEnergie zur Randnotiz. Als Alba Berlin 2002 den Kölnern den Titel wegschnappte, schien das Projekt gescheitert. Entnervt warf Trainer Pesic alles hin: "Ich verstehe das nicht. Wir schaden doch niemandem. Vielmehr versuchen wir, den deutschen Basketball attraktiver zu machen." Das Retortenbaby schien eine Totgeburt.

Doch Köln berappelte sich durch Sachlichkeit und Bescheidenheit: Die Arena wurde immer seltener genutzt. Gespielt wurde vor kleiner Kulisse in der Halle am Girlitzweg. Auch auf den Rängen wurde die Stimmung immer besser.


Notlösung Obradovic

 Von der Notlösung zum Erfolgscoach, Sasa ObradovicDer Erfolg stellte sich dennoch nicht ein. Dreimal scheiterten die Kölner in den letzten drei Jahren im Playoff-Viertelfinale. Drei Trainer mussten gehen. Doch dann geschah Unerwartetes: Die Notlösung Obradovic sorgte für den Erfolg.

Ein unglaubliches Jahr legte der Trainer-Novize hin. Der Ex-Spielmacher formte ein junges Team ohne Allüren und mit Biss. "Wir wollen, dass das Spiel organisiert ist, und sachlich bleiben", gab er seinen Spieler mit auf den Weg. Die Mannschaft befolgt den Rat und hatte Erfolg. Vor allem die Sachlichkeit brachte in den entscheidenden Momenten den Titel ein.

Als es im letzten Spiel gegen Alba Berlin am Ende knapp wurde, zahlten sich die Kabinenpredigten aus. McElroy nahm sich seelenruhig den Ball und warf mit einem Dreipunktetreffer die Entscheidung heraus. Wenige Sekunden später war er bereits unter dem Trainer begraben, der überglücklich stammelte: "Ich bin nach Köln gekommen, um den Titel zu holen. Jetzt, nach fünf Jahren, ist es endlich gelungen."

  Financial Times Deutschland


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Pressespiegel 2005/2006
« Antwort #101 am: 10. Juni 2006, 17:27:29 »
  SASA-SERIE  

  Die Pleiten haben mich stark gemacht


Von SASA OBRADOVIC

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RheinEnergie-Trainer Sasa Obradovic
Foto: Bucco
   
   

Manche nennen mich einen Perfektionisten. Und der bin ich auch. Vielleicht manchmal zu extrem. Nicht nur schlechte Spiele oder miese Ergebnisse bringen mich auf die Palme. Es reicht schon ein schludriges Training. Dann habe ich auch schon mal schlaflose Nächte.

Davon gab es in dieser Saison genug – auch wenn wir am Ende Meister geworden sind. Ich erinnere mich an dieses Horror-Spiel in Ludwigsburg in der Vorrunde.

Wir gingen mit 22 Punkten unter, wurden von den gegnerischen Fans ausgelacht. Die Stimmung auf der vierstündigen Rückfahrt im Bus war dementsprechend. Als ich nach Hause kam, lag ich noch bis morgens um 7 Uhr wach. Ich fragte mich: Was hast Du falsch gemacht? Wo musst Du jetzt morgen im Training ansetzen?


Wenn ich nicht einschlafen kann, mache ich immer den Fernseher an, zappe herum. Bis die Augen müde werden. Aber eines habe ich im Leben gelernt: Jammern bringt nichts. Und Du kannst Dir nur selbst helfen. Deshalb hake ich diese schwarzen Momente auch immer schnell ab.

Wann ich das erste Mal daran geglaubt habe, dass wir den Titel holen können? Beim Auswärtssieg in Frankfurt in der Rückrunde. Wir spielten richtig schlecht – und gewannen trotzdem. Jetzt raffte ich, dass der Titel kein Wunschtraum sein musste. Sagen durfte ich das natürlich nicht.

Die große Kunst besteht darin, berechtigte Euphorie eindämmen zu können. Meine Jungs durften einfach nicht abheben. Und das taten sie auch nicht. Wir sind bis zuletzt auf dem Boden geblieben. Weil uns Pleiten stark gemacht haben.

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Pressespiegel 2005/2006
« Antwort #102 am: 12. Juni 2006, 22:42:01 »
Sasa Obradovic: „Drasko ist mein Helfer in der Not”

VON SASA OBRADOVIC


Foto: Bucco

Wenn du Trainer wirst, stehst du erstmal vor einer ganz schwierigen Frage: Wer wird mein Assistent? Als ich mir vor Saisonbeginn diese Frage stellte, fiel mir ein Freund aus der Vergangenheit ein: Drasko Prodanovic.

Ich erinnerte mich, wie sehr er mir während meiner harten Zeit in Limoges 1993 geholfen hatte. Er war dort Co-Trainer, ich Spieler. Ich kam mit dem Chef-Trainer nicht klar, war oft verletzt.

Es war mein erstes Jahr außerhalb Jugoslawiens. Ich hatte Heimweh und überhaupt keinen Draht zu den Kollegen. Nur Drasko nahm sich in dieser Phase für mich Zeit, gab mir Ratschläge, ließ mich nicht hängen.

Kurz darauf schmiss mich der Klub während der Saison raus. Ich war am Tiefpunkt angelangt. Drasko war das einzig Positive, was ich aus Limoges mitnahm. Daran erinnerte ich mich – und kontaktierte ihn im letzten Sommer.

Als ich ihn anrief, saß er in seinem Appartement in Rovinj (Kroatien) mit Meerblick und schlürfte Kaffee. Kurz darauf trafen wir uns in Treviso (Italien), gingen essen, feiern. Stephan Baeck war auch dabei.

Schnell merkten wir, dass Drasko der richtige Mann für uns sein würde. Er war ohne Job und wartete schon lange auf Angebote. Wir luden ihn nach der Italienreise nach Köln ein und machten den Vertrag ganz schnell fix.

Was mir wichtig ist und war: Drasko ist ein Vertreter der jugoslawischen Trainer-Szene. Und die Trainer aus dem früheren Jugoslawien sind einfach die erfolgreichsten.

Das liegt an unserer guten Disziplin. Niemand lässt so hart trainieren wie wir. Titus Ivory hat in der Saisonvorbereitung oft über das harte Training gestöhnt. Aber es zahlt sich aus: Seht euch an, welche Trainer in den europäischen Ligen jedes Jahr die Titel holen. Fast immer Serben oder Kroaten.

Nach unserer Meisterschaft hat mir mein Namensvetter Zeljko Obradovic per SMS zum Titel gratuliert. Er ist der erfolgreichste Vereinstrainer Europas und jetzt gerade wieder mit Athen griechischer Meister geworden.

Ich habe ihm zurückgeschrieben: „Mit diesem Namen muss man ja Erfolg haben.“ Von mir aus kann es so weitergehen ...