Autor Thema: Pressespiegel 2005/2006  (Gelesen 33573 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline Fanergy

  • Flying Flönz
  • MVP
  • *******
  • Beiträge: 4.477
Pressespiegel 2005/2006
« Antwort #15 am: 08. Mai 2006, 01:18:19 »
Köln unter den besten Vier
KStA, 07.05.06
Köln - RheinEnergie Köln hat als erstes Team das Playoff-Halbfinale um die deutsche Basketball-Meisterschaft erreicht. Mit dem deutlichen 92:66 über EnBW Ludwigsburg holten die Kölner den in der Serie «best of five» erforderlichen dritten Sieg zum 3:0.

Die beiden ersten Begegnungen hatte der Pokalsieger von 2005 mit 94:68 und 84:76 für sich entschieden. Beste Werfer bei Köln waren McGowan mit 22 und Nadjfeji mit 16 Zählern. Für die Schwaben erzielten Green und Jazvin jeweils 13 Punkte. (dpa)

Offline Fanergy

  • Flying Flönz
  • MVP
  • *******
  • Beiträge: 4.477
Pressespiegel 2005/2006
« Antwort #16 am: 08. Mai 2006, 11:57:43 »
 Deutlicher Sieg mit später Leichtigkeit
KStA, LARS RICHTER 08.05.06

Aleksandar Nadjfeji erzielte 16 Punkte für Köln. (Bild: Dahmen)

Die Kölner brechen erst nach der Pause den Ludwigsburger Widerstand und gewinnen mit 92:66.

Köln - Alles schien so einfach zu sein für RheinEnergie Köln im Viertelfinale der Basketball-Bundesliga gegen EnBW Ludwigsburg, die ersten beiden Partien der Serie „best of five“ hatte die Mannschaft von Trainer Sasa Obradovic ja souverän gewonnen. Zweifel an einem weiteren mühelosen Erfolg im gestrigen Heimspiel gab es bei kaum jemandem - immerhin touchierte die Bilanz vor eigenem Publikum mit 16 Siegen und nur einer Niederlage die Grenzen zur Perfektion.

Die unerwartete Leichtigkeit des Seins allerdings hat nicht ausschließlich positiv auf die Gastgeber gewirkt: In einer von Konzentrationsschwächen behafteten Begegnung quälte sich Köln am Sonntag lange Zeit mehr, als spielerisch zu überzeugen, am Ende aber stand ein erleichterndes 92:66 (43:45), mit dem die Herren den ersten Halbfinaleinzug seit 2002 besiegelten. Sie dürfen sich nun eine Woche Pause gönnen, der Gegner im ersten Vorschlussrunden-Match am Sonntag ist der Sieger des Duells zwischen Bamberg und Bonn. „Wir haben ein weiteres Ziel erreicht, und jeder darf jetzt ein bisschen feiern“, sagte Obradovic zufrieden, „wir stehen verdient im Halbfinale.“

Zu Beginn sah es nicht so aus, als sollte der Tabellendritte der regulären Saison in Schwierigkeiten geraten: Aleksandar Nadjfeji und Glen McGowan agierten stark unter dem Korb und kombinierten eine 14:7-Führung (6.) heraus. Aus der Distanz jedoch mangelte es dem Favoriten an Präzision - nur zwei von neun Dreierversuchen landeten im Ziel. Die Schwaben profitierten zudem von der schwachen Freiwurfquote des Kontrahenten (52 Prozent) und gingen mit 43:32 (18.) in Führung. Eine Überraschung. „Die erste Halbzeit war nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben“, bekannte Kölns Flügelspieler Titus Ivory.

Trotz des komfortablen Zwischenstands sammelte Ludwigsburg wie schon im ersten Vergleich vor einer Woche zu viele Fouls, um restlos zufrieden zu sein. Die fehlende Disziplin des Widersachers war es letztlich auch, die Kölns Erfolg entscheidend begünstigte: Sekunden vor Ende des ersten Durchgangs lag RheinEnergie mit 36:44 zurück, als Guido Grünheid per Dreier auf 39:45 verkürzte. Doch das war noch nicht alles: Ludwigsburgs Goran Kalamiza beklagte sich heftig beim Schiedsrichter und handelte sich ein technisches Foul ein. Daraufhin legte Coach Silvano Poropat vehement Einspruch ein, und die Referees belegten ihn mit der gleichen Strafe. „Ich habe zwei Jahre lang nichts gegen die Schiedsrichter gesagt“, eröffnete Poropat, „aber wie sie uns in den vergangenen Spielen behandelt haben, war nicht in Ordnung.“

Bevor die zweite Halbzeit begann, verwandelte Michael Jordan die aus diesen Vergehen resultierenden vier Freiwürfe und setzte damit einen wichtigen Impuls: Köln agierte fortan konzentrierter in der Offensive und aggressiver in der Defensive - der Widerstand des Gegners schwand zusehends. Die Fans in der Halle am Girlitzweg feierten ihr Team, denn auch die Leichtigkeit war ins Kölner Spiel zurückgekehrt.

RheinEnergie Köln: Milovic, Jordan (11), Nadjfeji (16), Strasser (6), Talts, Gortat (3), McGowan (22), McElroy (5), Vucurovic (3), Grünheid (13), Sljivancanin (5), Ivory (8). - Ludwigsburg: Kalamiza (3), Green (13), Love, Goljovic (9), Jelesijevic (12), Jazvin (13), Kesselring (2), Nesovic (5), Boddicker (9). - Zuschauer: 2530.
(KStA)

Offline Fanergy

  • Flying Flönz
  • MVP
  • *******
  • Beiträge: 4.477
Pressespiegel 2005/2006
« Antwort #17 am: 09. Mai 2006, 08:28:42 »
 Team mit Träumen
KStA, Lars Richter, 09.05.06


Im Gespräch: Sasa Obradovic (l.) und Michael Jordan. (Bild: RD)

Coach Obradovic weist alle Ambitionen von sich, seine Spieler wollen den Titel.

Köln - Seinen entspannten Gesichtsausdruck kann Sasa Obradovic, 37, sehr schnell in eine strenge Miene verwandeln, wenn er hört, dass seine Spieler Ansprüche auf den Basketball-Titel anmelden. Ihm ist das alles noch zu früh, viel zu früh. Und deshalb sagt der Trainer von RheinEnergie Köln: „Es ist ja schön, wenn man Träume hat, aber man muss immer einen Schritt nach dem anderen machen.“ Das predigt der junge Coach ja schon die ganze Saison - offenbar mit Erfolg. Immerhin haben die Kölner die nach dem Modus „Best of five“ ausgetragene Playoff-Viertelfinalserie gegen Ludwigsburg dominiert und als erstes Team das Halbfinale erreicht, das 92:66 am Sonntag war der dritte mühelose Sieg in Serie. Zweifellos hat die mit einem Durchschnittsalter von 23,3 Jahren jüngste Auswahl der BBL mit diesen souveränen Vorstellungen eine von der Konkurrenz beachtete Bewerbung als Geheimfavorit eingereicht, aber Obradovic weist alle Ambitionen von sich und fragt empört: „Wie kann man von der Meisterschaft sprechen?“

Auch wenn das Wort in der offiziellen Diktion noch auf dem Index steht, hat Stephan Baeck, 41, bei den Spielern eine bemerkenswerte Qualität entdeckt. „Die Jungs weigern sich einfach zu verlieren“, konstatiert der Sportdirektor erfreut. Diese Mentalität lässt RheinEnergie der nächsten Runde entspannt entgegenblicken, denn einer weit verbreiteten Erwartungshaltung zufolge wird Bamberg der Gegner sein. Der Meister kann das Duell mit Bonn heute (19.30 Uhr, Hardtberghalle) für sich entscheiden. Gegen die Franken befänden sich die Kölner in der von ihnen bevorzugten Rolle des Außenseiters, Geschäftsführer Walter Pütz betont: „Bamberg muss Meister werden, wir wollen es.“ Mit Obradovic ist das bestimmt so abgesprochen. (LR)

Offline Fanergy

  • Flying Flönz
  • MVP
  • *******
  • Beiträge: 4.477
Pressespiegel 2005/2006
« Antwort #18 am: 10. Mai 2006, 18:13:25 »
ENDSTATION FÜR BONN
 Playoff: RheinEnergie jetzt gegen Bamberg
Express, 10.5.06, MARKUS KRÜCKEN
   
Bonn/Köln – Stephan Baeck war Dienstagabend auf Dienstreise. Der RheinEnergie-Sportchef schaute sich die letzte Runde im „Box-Duell“ zwischen Bonn und Bamberg auf dem Hardtberg an, um den kommenden Gegner von Kölns Riesen fürs Playoff-Halbfinale zu beäugen. Und er staunte dabei nicht schlecht…

Zum einen über den Meister, der nach dem Skandalspiel vom letzten Donnerstag diesmal die Nerven behielt und den Gastgebern mit 70:60 den K.O. in der Viertelfinalserie verpasste.

Zum anderen jedoch, als ihn EXPRESS von der nachträglichen Begnadigung der Bamberg-Rüpel Steffen Hamann (jetzt nur drei Spiele Sperre statt vier) und Uvis Elmanis (freigesprochen) durch den Verband informierte. Baeck überrascht: „Ich muss sagen: das hat definitiv einen faden Beigeschmack.“

Das Schiedsgericht-Urteil und seine Folgen: Wider Erwarten geht Bamberg in die Serie mit Kölns Super-Riesen jetzt (fast) in Bestbesetzung. „Das ist schwer zu verstehen“, findet Coach Sasa Obradovic (37), „aber es hat auch sein Gutes: Jetzt gibt es für die keine Ausreden gegen uns.“

Bamberg gegen Köln – am Sonntag (20 Uhr) beginnt die Hammer-Serie im Süden. Und Sasas Jungs reisen mit breiter Brust an. „Wir wollen Meister werden, da ist es mir egal, gegen wen wir spielen“, tönt Top-Schütze Glen McGowan.

Kollege Marcin Gortat unkt: „Das erste Spiel ist vorentscheidend. Da fehlt dieser Hamann noch.“ Nur einer warnt – wie immer. Und das nicht ohne Seitenhieb.

Sasa über „Intimfreund“ Dirk Bauermann: „Ich wundere mich, dass er bei seinem hohen Ruf und Niveau eine Mannschaft wie Bamberg trainiert. Wir müssen auf seine Überraschungen aufpassen.“

Offline Fanergy

  • Flying Flönz
  • MVP
  • *******
  • Beiträge: 4.477
Pressespiegel 2005/2006
« Antwort #19 am: 10. Mai 2006, 18:19:06 »
 Titelfavorit muss zittern
KStA, LARS REINEFELD, 10.05.06

Frankfurt/Main - Der Titelverteidiger im Halbfinale, der Titelfavorit in der Warteschleife: Nach dem 4. Spieltag im Playoff-Viertelfinale der Basketball-Bundesliga muss der Hauptrunden-Erste ALBA Berlin weiter zittern.

Die Berliner verloren bei den EWE Baskets Oldenburg mit 79:83 (37:42) und können sich erst im entscheidenden Spiel in der Bundeshauptstadt für das Semifinale qualifizieren. Meister GHP Bamberg dagegen setzte sich bei den Telekom Baskets Bonn nach hartem Kampf mit 70:60 (40:26) durch und gewann die Serie «best of five» mit 3:1.

«Wir haben es in der ersten Halbzeit versäumt, mit der nötigen Intensität zu starten«, kritisierte ALBA-Coach Henrik Rödl den erfolglosen Auftritt seines Teams vor 3148 Zuschauern in der ausverkauften Oldenburger EWE Arena. Der alles überragende US-Amerikaner Tyron-Clement McCoy hatte den Tabellenachten der regulären Saison mit 36 Punkten fast im Alleingang zum überraschenden Erfolg geführt und mit einem Korbleger kurz vor der Schlusssirene das fünfte Spiel erzwungen.

«Matchwinner McCoy hat eine unglaubliche, erstklassige Leistung gezeigt», lobte Rödl. 70 Sekunden vor dem Abpfiff war ALBA durch einen Wurf von Demond Greene mit 77:76 erstmals während der gesamten Partie in Führung gegangen und stand trotz des 79:81-Rückstands mit Ballbesitz Sekunden vor der Schlusssirene vor dem Sieg. Doch ALBA verstolperte mit einem der vielen Flüchtigkeitsfehler die Chance in der Schluss-Offensive und schenkte dem am Mittelkreis lauernden McCoy den Ball zum spielentscheidenden Konter.

Während ALBA weiter um den Einzug ins Halbfinale und den achten Meistertitel zittern muss, qualifizierte sich Bamberg als zweites Team nach RheinEnergie Köln für die Vorschlussrunde. Der Meister entschied die nach der Massenschlägerei im ersten Spiel emotional aufgeladene Serie gegen die Telekom Baskets Bonn durch einen am Ende ungefährdeten Erfolg mit 3:1 für sich. Beste Werfer bei Bamberg waren Milos Paravinja (16 Punkte) und Ivan Tomeljak (12), für Bonn war Center Chris Ensminger mit 13 Zählern am erfolgreichsten.

Bambergs-Coach Dirk Bauermann konnte in der ausverkauften Bonner Hardtberghalle auch wieder auf Uvis Helmanis zurückgreifen. Das Schiedsgericht der Basketball-Bundesliga hatte zuvor die Strafe von drei Spielen zurückgenommen und damit dem Einspruch des deutschen Meisters statt gegeben. Zudem wurde die Sperre für den Bamberger Stefan Hamann von vier auf drei Spiele reduziert. Beide Profis waren wegen Tätlichkeit verurteilt worden

Ebenfalls zu einem fünften Spiel kommt es im Nordderby zwischen den Artland Dragons Quakenbrück und den Eisbären Bremerhaven. Die Dragons erzwangen das Entscheidungsspiel durch ein 74:51 (41:31) in der ausverkauften Artland Arena. (dpa)

Offline Fanergy

  • Flying Flönz
  • MVP
  • *******
  • Beiträge: 4.477
Pressespiegel 2005/2006
« Antwort #20 am: 13. Mai 2006, 00:37:10 »
 Baeck fordert klare Linie der Schiedsrichter
KStA, LARS RICHTER, 11.05.06

Kölns Sportdirektor will, dass die Spieler im Basketball-Halbfinale gegen Bamberg geschützt werden.

Köln - Weil es ja letztlich doch so gekommen ist, wie es alle erwartet haben, kann RheinEnergie Köln seine Vorbereitungen auf das Halbfinale der Basketball-Bundesliga wie geplant fortsetzen. Am Sonntag tritt die Mannschaft von Trainer Sasa Obradovic, 37, zur ersten Partie der Serie „best of five“ beim Deutschen Meister GHP Bamberg (20 Uhr, live bei Premiere) an. Der amtierende Champion gewann seine Viertelfinalserie gegen die Telekom Baskets Bonn am Dienstagabend durch das 70:60 (40:26) mit 3:1. Im jeweiligen fünften Match zwischen Berlin und Oldenburg sowie Bremerhaven und Quakenbrück werden am heutigen Abend die beiden übrigen Halbfinalteilnehmer ermittelt.

Nachdem das BBL-Schiedsgericht die aus der Massenschlägerei in Spiel zwei bei den Telekom Baskets resultierende Sperre gegen Uvis Helmanis überraschend aufgehoben und die gegen Steffen Hamann von vier auf drei Spiele reduziert hat, gehen die Franken personell weniger geschwächt in die Begegnung als zunächst angenommen. Stephan Baeck, 41, will es vermeiden, den spontanen Meinungsumschwung des BBL-Gremiums zu kommentieren: „Ich mache mir keine Gedanken, wer spielt oder wer nicht“, sagt Kölns Sportdirektor, „es kommt darauf an, dass die Schiedsrichter von Beginn an eine klare Linie pfeifen, die Spieler vor versteckten Fouls schützen und dafür sorgen, dass es nicht eskaliert.“

Auch sportlichen Verbesserungsbedarf hat Baeck bei seinem Team trotz des souverän herausgespielten 3:0 gegen Ludwigsburg erkannt, er meint: „Wir haben Phasen gehabt, in denen die Konzentration nicht auf dem nötigen Niveau war, wir müssen dahin kommen, dass wir das über 40 Minuten schaffen.“

Offline Fanergy

  • Flying Flönz
  • MVP
  • *******
  • Beiträge: 4.477
Pressespiegel 2005/2006
« Antwort #21 am: 13. Mai 2006, 00:39:46 »
 Leichtes Spiel für den Motivator
KStA, LARS RICHTER, 11.05.06

Die Mannschaft von Trainer Sasa Obradovic startet als Außenseiter in die Begegnung mit dem Meister.

Köln - Es ist die Reputation des Gegners, die Sasa Obradovic die Arbeit erleichtert. Auf ausgefallene Ideen zur Motivation seiner Profis wird der Trainer von RheinEnergie Köln vor dem ersten Halbfinale der Basketball-Bundesliga am Sonntag beim GHP Bamberg (20 Uhr, live bei Premiere) ohne schlechtes Gewissen verzichten können, weil der Gegner in der Serie „best of five“ der Deutsche Meister ist. Das Team, das in der Euroleague die Runde der besten 16 erreicht hat. Ein großer Name. „Es ist immer etwas Besonderes, gegen den Champion zu spielen - gerade für eine junge Mannschaft wie uns“, sagt der Coach, „deshalb ist jeder besonders heiß.“

Zeit genug, sich auf den Kontrahenten vorzubereiten, hat der Tabellendritte der regulären Saison ja gehabt - Köln besiegelte bereits am Sonntag den Triumph über Ludwigsburg und zog als erster Klub in die Runde der besten vier ein. Bamberg absolvierte seine letzte Partie am Dienstag beim 70:60 in Bonn. Die intensive Vorbereitung sowie die längere Regenerationszeit ist für RheinEnergie ein willkommener Luxus, denn in einer Serie, die voraussichtlich von hoher physischer Intensität geprägt sein wird, könnte die Fitness entscheidend sein. Im Viertelfinale gegen Ludwigsburg deutete sich an, dass es Köln wenig Probleme bereitet, das Tempo in der entscheidenden Phase noch einmal um Nuancen zu steigern. „Wir haben im Sommer so gut gearbeitet, dass wir konditionell viel besser sind als alle anderen“, bemerkte Aufbauspieler Johannes Strasser selbstbewusst. Dieser Vorteil könnte auch gegen die Franken seine Wirkung entfalten, zumal Köln die mit 23,3 Jahren jüngste Auswahl der BBL aufbietet, während bei Bamberg Rick Stafford, Chris Ensminger, Derrick Phelps, Mike Nahar, Lubara Dixon Simpkins und Uvis Helmanis älter als 30 sind.

Dennoch gilt RheinEnergie als leichter Außenseiter, der aber insbesondere beim Auftakt am Wochenende nicht chancenlos ist. Denn die Franken werden neben ihrem Top-Scorer Demond Mallet, der sich am letzten Spieltag der regulären Saison beim 75:80 in Berlin einen Kreuzbandriss zuzog, auf Steffen Hamann, 25, verzichten müssen: Der Nationalspieler ist nach der Massenschlägerei im Viertelfinale gegen die Telekom Baskets Bonn noch gesperrt. Für die Franken ist das ein herber Verlust, weil Hamann mit seiner aggressiven Verteidigung maßgeblichen Anteil daran hat, dass sich Trainer Dirk Bauermann am besten Defensivteam der BBL erfreut, das dem Gegner durchschnittlich 68,9 Punkte gestattet. Freunde des attraktiven Angriffsspiels werden dieser Statistik zufolge an dem Duell wenig Gefallen finden. Die zweitbeste Abwehr hat übrigens: RheinEnergie Köln (72,5).

Offline Fanergy

  • Flying Flönz
  • MVP
  • *******
  • Beiträge: 4.477
Pressespiegel 2005/2006
« Antwort #22 am: 13. Mai 2006, 01:01:25 »
 WER LACHT ZULETZT?
 General-Angriff auf Bauermann
Express, MARKUS KRÜCKEN, 10.5.06


Kölns Trainer Sasa Obradovic schimpft über den Bamberger
Kollegen und Bundestrainer Dirk Bauermann.
Foto: Herbert Bucco
   
Köln – „General“ gegen „Gentleman“, Trainerneuling gegen Meister- und Nationalcoach, polierte „Platte“ gegen schnieken Schnitt.

Wenn am Sonntag (20 Uhr) das Halbfinale der BBL-Playoffs zwischen Meister Bamberg und Kölns Super-Riesen in Franken losgeht, stehen sich zwei grundverschiedene „Intimfreunde“ an der Seitenlinie gegenüber: Sasa Obradovic (37) und Dirk Bauermann (48).

Das heiße Trainer-Duell in der „Best-of-Five“-Serie. Schon als Obradovic noch aktiver Spieler war, flogen zwischen Beiden gerne die Fetzen. Mittlerweile hat Sasa zwar das Trikot gegen den Maßanzug eingetauscht. Aber das Sticheln kann er trotzdem nicht lassen.

Der „General-Angriff“ gegen Bauermann! Obradovic: „Bei ihm frage ich mich: Warum trainiert der eigentlich keinen europäischen Top-Klub, sondern eine Mannschaft wie Bamberg?“ Und er ätzt weiter: „Er hat das Renomée, den Namen. Jeder weiß doch, was er für den deutschen Basketball tut. Vor allem die Schiris…“

Hintergrund: In Deutschland hatte Bauermann große Erfolge (achtmal Meister, 2005 Vize-Europameister), bei seinen Stationen in Griechenland (Patras) scheiterte er jedoch. In der Liga ist der Wahl-Kölner (2001 Dozent an der Sporthochschule) zwar als Tüftler gefürchtet und anerkannt. Aber das Image des Saubermanns hat vor und in diesen Playoffs Kratzer bekommen.

So genierte sich der „Gentleman“ nicht, ausgerechnet mit Baskets-Regisseur Andrew Wisniewski vor dem Viertelfinale gegen Bonn anzubandeln. Und: Anders als Kollege Mike Koch, der als sensibler Schlichter Sportsgeist bewies, flog Bauermann im Skandalspiel auf dem Hardtberg ebenfalls mit „Rot“ aus der Halle.

„Trotzdem ist er noch viel erfahrener und weiter als Sasa“, sagt Kölns Kapitän Aleks Nadjfeji, fügt aber hinzu: „Ich betone: Noch!“

Offline Fanergy

  • Flying Flönz
  • MVP
  • *******
  • Beiträge: 4.477
Pressespiegel 2005/2006
« Antwort #23 am: 14. Mai 2006, 09:21:16 »
 GHP Bamberg vs. RheinEnergie Köln    
BBL-Homepage      
   
Wird RheinEnergie endgültig zum Angstgegner des Meisters?

Schon nach dem Viertelfinale kann GHP Bamberg von sich behaupten, Geschichte geschrieben zu haben: Die Tumulte während der zweiten Partie, die nur vier Bamberger auf dem Parkett beendeten, geht als eine der ungewöhnlichsten Play-off-Partien in die BBL-Historie ein.

Für Bambergs Trainer Dirk Bauermann hat die Serie gegen Bonn noch die unangenehme Folge, im ersten Halbfinale gegen RheinEnergie Köln auf Nationalspieler Steffen Hamann verzichten zu müssen. Doch die Serie gegen die Telekom Baskets Bonn hat gezeigt, dass auf die Bank Verlass ist. Robert Garrett überzeugte als Topscorer des Deutschen Meisters, Rick Stafford und Tim Begley sorgten speziell in der vierten Begegnung für wichtige Entlastung.

Die Domstädter hatten nach ihrem „Sweep“ gegen Ludwigsburg den Vorteil, sich eine ganze Woche auf ihren nächsten Gegner vorbereiten zu können. Wirklich gefordert wurden das Team von Trainer Sasa Obradovic gegen die Schwaben nicht; gegen Bamberg erwartet die Kölner daher eine ganz andere Intensität, speziell hinsichtlich der Abwehrarbeit der Franken. Doch RheinEnergie ist so etwas wie der Angstgegner der Bamberger. Immerhin konnten die Domstädter in den Spielzeiten 2002/2003 und 2003/2004 im gefürchteten Bamberger Forum gewinnen. Für die Kölner ist es nach 2002 die zweite Halbfinal-Teilnahme in der erst fünfjährigen Vereinsgeschichte.

Die Match-ups (Statistiken des Viertelfinals)

Point Guard: Derrick Phelps (3,5 PpS / 4,0 ApS) vs. Michael Jordan (9,3 PpS / 3,7 ApS)

Trotz der Tatsache, dass Steffen Hamann ab Spiel zwei zuschauen musste, stand Derrick Phelps im Schnitt rund fünf Minuten weniger auf dem Parkett als noch in der Hauptrunde. Das lag zum einen am Support von Garrett & Co., zum anderen an der Knieprellung, die dem Routinier sichtlich zu schaffen gemacht hat. Coach Dirk Bauermann schätzt Phelps` Fähigkeit, ein Spiel zu diktieren. Deshalb ist seine Fitness vor allem in Spiel eins (ohne Hamann) besonders wichtig.

Und das umso mehr, weil mit Michael Jordan auf Kölner Seite ein echter Athlet wartet. Gegen Ludwigsburg beschränkte sich der US-Boy weitgehend darauf, die langen Leute (Glen McGowan, Aleksandar Nadjfeji) ins Spiel zu bringen; gegen Phelps könnte Jordan seine Schnelligkeit nutzen, um mehr zu punkten. Sollte der Bamberger US-Spielmacher während der Serie oft gegen Jordan verteidigen müssen, hat der Meister ein Problem. Wertung: Vorteil Jordan

Shooting Guard: Robert Garrett (13,0 PpS / 4,8 RpS / 2,5 ApS) vs. Immanuel McElroy (11,7 PpS / 7,0 RpS / 3,3 ApS)

Robert Garrett füllte die Lücke, die durch die Sperre seines Nationalmannschaftskolle gen Hamann entstanden war, adäquat aus. Der athletische Guard, der auch problemlos auf die Position drei rücken kann, war in der Bonn-Serie Bambergs Topscorer. Mit 4,8 Rebounds und 2,5 Assists stellte er zudem seine Allrounder-Qualitäten unter Beweis.

Während die Baskets keinen Spieler finden konnten, der Garrett stoppte, wird diese Aufgabe bei Köln voraussichtlich Immanuel McElroy zufallen. Der pfeilschnelle US-Amerikaner ist einer der besten Verteidiger der Liga und ist Garrett auch körperlich ebenbürtig. McElroy nutzt seine Schnelligkeit gerne im Transition-Game; dank seiner Sprungkraft ist er außerdem einer der besten Rebounder im Team von RheinEnergie. Wertung: Unentschieden

Small Forward: Koko Archibong (7,3 PpS / 4,5 RpS) vs. Aleksandar Nadjfeji (12,3 PpS / 5,0 RpS / 2,0 ApS)

Der beste Defensiv-Spieler der Liga bekam von Trainer Dirk Bauermann im Viertelfinale nicht uneingeschränktes Vertrauen geschenkt. Archibong stand durchschnittlich fünf Minuten weniger auf dem Feld als noch in der Hauptrunde. An seiner Freiwurfquote der Bonn-Serie (knapp 39 Prozent) muss der Forward noch arbeiten.

Sein Kölner Pendant Aleksandar Nadjfeji musste seinen Platz in der Starting Five zuletzt zwar öfter Youngster Janar Talts überlassen, seine Effektivität hat darunter aber nicht gelitten. Egal ob Punkte, Rebounds oder Assists: Der 2.03 Meter große Forward liefert das komplette Paket und immer das, was das Team gerade braucht. Wertung: Vorteil Nadjfeji

Power Forward: Spencer Nelson (11,0 PpS / 9,8 RpS ) vs. Glen McGowan (21,0 PpS / 3,0 RpS)

Das interessanteste Duell der Serie könnte sich auf der Power-Forward-Position entwickeln. Spencer Nelson ist im Team von Meister Bamberg nicht nur ein wichtiger Faktor in der Offensive, sondern noch vor Chris Ensminger auch bester Rebounder - zumindest in der Viertelfinal-Serie.

Glen McGowan war gegen Ludwigsburg kaum zu stoppen: Der Amerikaner schraubte seinen Punkteschnitt der regulären Saison um satte sieben Punkte nach oben und erzielte im Viertelfinale 21 Zähler pro Partie. Mit Nelson als Verteidiger wird McGowan etwas mehr gefordert werden. Wertung: Unentschieden

Center: Chris Ensminger (11,8 PpS / 7,5 RpS / 50,0 % FG) vs. Marcin Gortat (5,3 PpS / 5,3 RpS)

Chris Ensminger liefert genau das, was Coach Bauermann von ihm erwartet: Physische Präsenz unter den Körben, verbunden mit gewohnt guter Reboundarbeit - und Punkte, wenn es drauf ankommt. Der Routinier ist auch in den Playoffs die zentrale Stelle des Bamberg’schen Koordinatensystems. Kommt nur zu häufig in Foul-Trouble.

Kölns Marcin Gortat dürfte es schwer haben, gegen Ensminger Akzente zu setzen. Offensiv sowieso nur selten eine echte Option, wird er sich darauf beschränken müssen, den Bamberger in der Defense zu kontrollieren. Wertung: Vorteil Ensminger

Direkter Vergleich

GHP Bamberg – RheinEnergie Köln 2:4 (Hauptrunde)

Saison 05/06: 59:79 (H), 84:74 (H)
Saison 04/05: 58:74 (H), 81:83 (H)
Saison 03/04: 67:86 (H), 75:67 (H)

Gast

  • Gast
Pressespiegel 2005/2006
« Antwort #24 am: 14. Mai 2006, 12:16:21 »
KÖLN-BAMBERG-CHECK
 Mike Koch: „Sasas Jungs sind frischer und heißer“
Express, 13.5.06, MARKUS KRÜCKEN

Bamberg – Willkommen im „fränkischen Rom“! Als Kölns Riesen Samstagnachmittag in Bamberg aus dem Mannschaftsbus stiegen, empfing sie zwar strömender Dauerregen. Doch selbst dieses schlechte Omen beeindruckte RheinEnergie-Center Marcin Gortat wenig.

„Wir sind bereit!“ protzt der Polen-Riese vor der ersten Partie der „Best-of-Five“-Halbfinalserie beim Meister.

Und was sagen die Experten? Für den EXPRESS macht Ex-Europameister und Bonn-Coach Mike Koch (40) den Mann-gegen-Mann-Vergleich!

Die Spielmacher – Michael Jordan (Köln) vs. Derrick Phelps (Bamberg):

Beide treffen 40 Prozent ihrer Würfe aus dem Feld – aber Jordan liefert mehr Vorlagen und schießt sicherere Dreier. Vorteil Köln.

Die Kraftprotze: Glen McGowan vs. „Koko“ Archibong:

Ein Duell der Gegensätze. McGowan hat viel mehr Möglichkeiten im Angriff, dafür ist Archibong der beste Verteidiger der Liga. Unentschieden.


Die Center: Marcin Gortat vs. Chris Ensminger:

Für Ensminger spricht ganz klar die Erfahrung. Gortat ist zu grün, und ihm fehlt noch die körperliche Stabilität. Daher Vorteil Bamberg.

Die „Wächter“: Immanuel McElroy vs. Robert Garrett:

„Mac“ ist der viel bessere Verteidiger und auch offensiv beständig. Auch wenn Garrett bei Bamberg jetzt der Mann für die entscheidende Phase ist – Vorteil Köln.

Die Flügelflitzer: Aleks Nadjfeji vs. Spencer Nelson:

Kölns Kapitän ist unterm Brett stärker, fängt mehr Rebounds. Dafür trifft Nelson aber mehr von außen. Unentschieden.

Die Bänke der Mannschaften: Bamberg hat Euro-Liga-erfahrene Jungs wie Mike Nahar und Uvis Helmanis draußen sitzen. Hier ist der Meister tiefer besetzt. Vorteil Bamberg.

Das Fazit von Koch: „Diese Serie wird eine wirklich enge Kiste, aber Köln setzt sich knapp durch. Die Mannschaft ist jünger, frischer, heißer!“    

Gast

  • Gast
Pressespiegel 2005/2006
« Antwort #25 am: 16. Mai 2006, 17:11:48 »
KÖLN UNTERLIEGT BAMBERG
 Playoff-Halbfinale: Last-Minute-Pleite im Psychokrimi
Express, 14.5.06, MARKUS KRÜCKEN

 Bamberg – Titus Ivory schlug die Hände zusammen, schrie sich den puren Frust heraus. Mit starren Gesichtern starrten die Mannschaftskollegen an die Anzeigetafel der Jako-Arena. Denn was dort stand, erfreute nur den tosenden Anhang des Meisters…

Mann, war das knapp! Mit 79:83 nach Verlängerung unterlagen Kölns Riesen Sonntagabend im ersten Spiel der Halbfinal-Playoffserie bei Meister Bamberg – und sind jetzt am Donnerstag im „Rückspiel“ im Energy Dome unter Zugzwang.

„Dieses Spiel hat keinen Verlierer verdient“, stöhnte RheinEnergie-Coach Sasa Obradovic nachher nur noch. Wie wahr! Denn knapp war es von Beginn an.

Die beiden besten Verteidigungsreihen der Liga sofort mit knüppelharter Abwehrarbeit: Im ersten Viertel gelangen Köln nur 13, im zweiten Bamberg ganze elf Punkte. Erst nach der Pause wurden die Visiere offener. Da ballerte Bamberg-Center Chris Ensminger (7 Zähler in Serie), dem Marcin Gortat zu keiner Zeit gewachsen war, mit Glen McGowan (zehn Punkte am Stück) plötzlich um die Wette. Und die Gäste trotzten der heißesten Atmosphäre der Liga weiter – mit irren Dreiern (Jordan, McElroy, Sljivancanin) am Fließband und tollem Teamgeist.

Spätestens, als Jordan und „Slivo“ die „Dreier“ Nr. neun und zehn (!) versenkten, schien Köln auf der Siegerstraße. Aber es blieb bis zum (bitteren)Ende spannend. Mit der Schlusssirene vergab Ivory den Korbleger zum Sieg. Und so kam es, wie es kommen musste. Angetrieben vom eigenen Anhang behielt der Meister in der „Spätschicht“ die besseren Nerven – und die Oberhand im Psychokrimi.

Gast

  • Gast
Pressespiegel 2005/2006
« Antwort #26 am: 16. Mai 2006, 17:15:20 »
PLEITE GEGEN BAMBERG
 Gortat: „Ich bin ein Versager!“
Express, 15.5.06, MARKUS KRÜCKEN


Bamberg – Der Gegensatz konnte nicht größer sein: Während Bambergs verletzter Regisseur Demond Mallet noch lange nach Spielschluss mit den letzten Fans in der Jako-Arena schäkerte und mit drallen Brünetten Handy-Nummern austauschte, trotteten Kölns Riesen der Reihe nach an ihm vorbei durch den Hinterausgang zum Mannschaftsbus.

Dabei der Untröstlichste: Polen-Hüne Marcin Gortat (21). Kölns Center ging nach der 79:83-Pleite nach Verlängerung zum Halbfinal-Serienstart beim Meister hart mit sich selbst ins Gericht. „Ich bin ein Versager“, so Gortat, „meine Leistung war einfach desolat.“

Dem ist nichts hinzuzufügen. Gegenspieler Chris Ensminger kochte den NBA-ambitionierten Hünen gnadenlos ab, traf vorne nach Belieben und gewährte dem hilf- und orientierungslosen Kontrahenten auf der Gegenseite gerade einmal zwei Punkte. Gortat fix und alle: „Er hat mit mir gemacht, was er wollte.“

Mitleid vom Coach gab es für ihn nicht. „Man hat gesehen, dass in den entscheidenden Momenten nicht meine besten Spieler auf dem Platz standen“, zürnte Sasa Obradovic nachher vielsagend.

Der General wusste: Für einen Sieg beim Meister hätte einfach alles passen – und jeder über sich hinauswachsen müssen. Eben nicht nur Top-Schütze Glen McGowan (20 Punkte), auf den mal wieder Verlass war. „Der Druck liegt jetzt bei Köln“, konnte deshalb Bambergs sichtlich erleichterter Coach Dirk Bauermann nachher verkünden.

Am Donnerstag steigt im Energy Dome das Rückspiel. „Die drei Nächte bis dahin werde ich nicht schlafen können“, unkte Gortat noch mit gesenktem Kopf. Doch die Köpfe sollen schnell wieder erhoben werden. Geschäftsführer Walter Pütz: „Wir werden am Donnerstag alles geben, ganz nach dem Motto »jetzt erst recht!«“

Gast

  • Gast
Pressespiegel 2005/2006
« Antwort #27 am: 18. Mai 2006, 09:17:25 »
SCHACH DEM MEISTER
 Kölner Ivory und Jordan wollen Bamberg matt setzen
Express, 17.5.06, MARKUS KRÜCKEN


 Köln – Sie sind das Hirn im RheinEnergie-Spiel, dirigieren als Adjudanten von General Sasa Obradovic die Angriffe von Kölns Riesen auf dem Parkett: die Spaß-Amis Michael Jordan und Titus Ivory.

Für EXPRESS führen Sasas Regisseure vor dem Playoff-Halbfinalhit Donnerstag Abend gegen Meister Bamberg (18.45 Uhr, Energy Dome) die Spielzüge einmal anders aus – nämlich auf dem Schachbrett!


Herr Ivory, können Sie wieder lachen?
Ivory : Ich lache immer. Wieso fragen Sie?

Sie haben in Bamberg mit der Schlusssirene den entscheidenden Korbleger vorbeigesetzt.
Ivory : Klar denkt man nachher noch an so eine Szene. Aber was soll ich machen? Er ist eben nicht reingegangen.

Warum ist der Mannschaft in der Verlängerung die Puste ausgegangen?
Jordan : Weil wir unsere Freiwürfe nicht reingemacht haben. Ansonsten wären wir mit fünf, sechs Punkten Vorsprung als Sieger vom Parkett gegangen.

So lastet der Druck jetzt heute bei Ihnen, es steht 0:1?
Ivory : Wir werden heute jedem im Dome eine Botschaft senden, indem wir das Ding klar gewinnen. Mit unseren Fans im Rücken und einer beinharten Verteidigung.

Beinhart verteidigt auch Bamberg.
Jordan : Die verteidigen eher dreckig, fast schon übertrieben aggressiv. Aber das können wir auch. Sogar ohne Ellbogen.

Klingt sehr selbstbewusst.
Ivory : Wir sind ja auch von uns überzeugt. Mein Tipp für die Serie: Wir beenden Sie so schnell wie möglich. Das heißt in vier Spielen.

Und wie lange bleiben Sie beide noch RheinEnergie erhalten? Ihre Verträge laufen aus.
Jordan : Das entscheiden Klub und ich nach der Saison. Aber mir gefällt’s hier. Team, Fans und Umfeld sind top. Ich würde gern hier bleiben.
Ivory : In Europa hat man natürlich viele Möglichkeiten. Nach der Saison überlege ich mit meiner Familie und treffe dann eine Entscheidung.

Apropos Familie. Wie geht es Ihrer schwangeren Frau?
Ivory : Die Geburt der Zwillinge kann jetzt jeden Tag erfolgen. Aber als Profi muss ich die Gedanken daran im Training und Spiel nun einmal ausblenden. So schwierig das auch ist.

Offline Fanergy

  • Flying Flönz
  • MVP
  • *******
  • Beiträge: 4.477
Pressespiegel 2005/2006
« Antwort #28 am: 18. Mai 2006, 10:41:36 »
 Psychologisches Nebenprogramm
KStA, LARS RICHTER, 17.05.06

Titus Ivory (l) tröstet den enttäuschten Marcin Gortat.
Bild: RD

Dirk Bauermann sieht RheinEnergie unter Erfolgsdruck und muss auf Robert Garrett verzichten.

Köln - Als Verlierer haben sich die Herren von RheinEnergie Köln nach dem ersten Halbfinale der Basketball-Bundesliga in Bamberg laut Aussage von Trainer Sasa Obradovic, 37, nicht gefühlt. Dummerweise lag zwischen persönlicher Wahrnehmung und der Realität ein Ergebnis, das sich mit den subjektiven Empfindungen nicht ohne weiteres in Einklang bringen ließ: Mit 79:83 nach Verlängerung musste sich der Außenseiter im Auftakt der Serie „best of five“ geschlagen geben. Da der Tabellendritte der regulären Saison trotz des unbefriedigenden Resultats aber eine zufrieden stellende Leistung abgerufen hatte, entschied sich Sportdirektor Stephan Baeck, 41, für eine positive Interpretation des Abends und verkündete selbstbewusst: „Wir wissen, dass wir mithalten können, und nach unserem Heimspiel steht es 1:1.“

Dieses Heimspiel findet am heutigen Abend statt (18.45 Uhr, Girlitzweg, live bei Premiere), und die Gastgeber werden den von Baeck in Aussicht gestellten Triumph dringend benötigen, um die Chancen auf die Finalteilnahme zu wahren. Diese Ansicht vertritt zumindest Bambergs Coach Dirk Bauermann, 48. Er hat dem Kontrahenten in seinem Beitrag zum psychologischen Nebenprogramm eine unangenehme Erfolgspflicht auferlegt: „Der Druck liegt jetzt auf Köln“, erklärte der erfahrene Coach, „denn es ist sicher nicht sehr angenehm, mit 0:2 hinten zu liegen und zu wissen, dass man möglicherweise noch zweimal nach Bamberg reisen muss.“

Die dunkle Bedrohung eines vorentscheidenden Rückstands werden die Gastgeber in ihrer Vorbereitung auszublenden versuchen, stattdessen werden sie sich ihre hübsche Heimbilanz in Erinnerung rufen, in der lediglich eine Niederlage gegen die Skyliners Frankfurt auftaucht. In den übrigen 16 Begegnungen geriet die junge und ambitionierte Mannschaft nur selten in Gefahr - auch beim 79:59 gegen Bamberg nicht.

Ein erneuter Sieg gegen die Franken scheint angesichts der personellen Situation des Widersachers auch diesmal nicht unwahrscheinlich, immerhin muss der deutsche Meister neben seinem verletzten Top-Scorer Demond Mallet (Kreuzbandriss) auf eine weitere wichtige Offensivoption verzichten: Robert Garrett, 29, hat sich am Wochenende eine Oberschenkelzerrung zugezogen, die ihn zu einer Pause zwingt. Dafür kann der Champion wieder auf Steffen Hamann, 25, zurückgreifen. Der Aufbauspieler hat seine aus der Massenschlägerei im zweiten Viertelfinal-Match bei den Telekom Baskets Bonn resultierende Sperre von drei Spielen abgebüßt.

Verletzungssorgen plagen RheinEnergie nicht, stattdessen wird Sasa Obradovic die Psyche seines Centers Marcin Gortat, 22, in den vergangenen Tagen intensiv gepflegt haben. Der junge Pole musste sich am Sonntag wiederholt von seinem routinierten Gegner Chris Ensminger, 33, düpieren lassen und geißelte sich selbst im „Express“ in einer exzessiven Form der Selbstkritik als „Versager“. Klingt so, als habe sich nach dem ersten Spiel doch mindestens einer als Verlierer gefühlt.

(KStA)

Gast

  • Gast
Pressespiegel 2005/2006
« Antwort #29 am: 19. Mai 2006, 12:16:05 »
RheinEnergie
 Papa Titus haut den Meister weg
Express, 18.5.06, MARKUS KRÜCKEN



Köln – Während die geschlagenen Bamberg-Stars inklusive Nationalcoach Dirk Bauermann wie geprügelte Hunde Richtung Katakomben schlichen, stand RheinEnergie-Held Titus Ivory im Rampenlicht, strahlte und konnte sein Glück kaum fassen. Den Meister veräppelt und Vater geworden – und das alles an einem einzigen Tag!

Die Baby-Sensation der Playoffs! Beim 65:49-Triumph im zweiten Spiel der Playoff-Halbfinalserie vor 3200 Fans im Tollhaus Energy Dome war Ivory nicht nur wegen seiner irren Gala auf dem Platz (16 Punkte) der Mann des Tages.

Ein paar Stunden zuvor hatte Ehefrau Nikki in einem Krankenhaus in Virginia Zwillinge zur Welt gebracht. Das Baby-Doping für Titus!

„Ich habe den Anruf nach dem Training bekommen. Die Kids heißen Titus Jr. und Talia. Ich bin einfach nur glücklich. Die letzten Nächte hatte ich kaum geschlafen. Jetzt hat mir die gute Nachricht einen Motivationssschub gegeben“, freute sich Ivory. Das sah auch ein lächelnder Erfolgscoach Sasa Obradovic (37) so: „Es hat ihn stimuliert.“

An der Leistung seiner Truppe indes hatte selbst der General gestern nichts zu bemängeln. Unfassbar: Der Meister erzielte noch nicht einmal 50 Punkte – die Folge einer fast perfekten Kölner Abwehrleistung in der zweiten Halbzeit!

„Das gibt uns für das Spiel am Sonntag Selbstvertrauen“, jubelte Top-Scorer Aleks Nadjfeji. Während Kollege Glen McGowan (nur drei Punkte) diesmal per Doppeldeckung komplett aus dem Spiel genommen wurde, war es der Kapitän, der konstant punktend im Duett mit Ivory Kölns Riesen im dritten Viertel auf die Siegerstraße führte.

Denn: Mit neun Punkten Vorsprung im Rücken ließen Sasas Jungs Bamberg (mit Rückkehrer Steffen Hamann) nicht mehr ernsthaft zurückkommen. „Ein perfekter Tag!“, sagte Ivory noch – ehe er sich schnell verabschiedet.

Denn Freitag düst Papa Titus um 10 Uhr zu einem Kurztrip in die USA zu seiner Familie – Sonntag zum Spiel in Bamberg ist er aber wieder zurück.