Autor Thema: Playoff Viertelfinale REK-Lubu  (Gelesen 15576 mal)

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Offline Buzzer

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Playoff Viertelfinale REK-Lubu
« Antwort #15 am: 01. Mai 2006, 21:43:16 »
Ich bin selbst einer! Also darf ich lästern.... ;-)
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Playoff Viertelfinale REK-Lubu
« Antwort #16 am: 01. Mai 2006, 22:04:16 »
O.k lass ich nochmal gelten [13]
Bin ja auch ein Sitzpuper und unsere Trommler würde ich wohl überhaupt nicht den Takt klatschen können [1]

Offline Buzzer

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Playoff Viertelfinale REK-Lubu
« Antwort #17 am: 03. Mai 2006, 19:27:47 »
Okay, nachdem das geklärt ist habe ich einige brandheisse Informationen aus der Quelle des deutschen Investigativjournalismus, check this out: http://www.express.de/servlet/Satellite?pagename=XP/index&pageid=1010393801100&rubrik=242&artikelid=1143448082321

Naja, der übliche Express-Krams halt, angeblich sind Scouts in der Halle, um Gortat gegen LuBu zu beobachten. Ich kann mir immer noch nicht vorstellen, dass der NBA reif ist - nicht einmal, dass es für die europäische Spitze reichen würde. Noch nicht.

Was sagt denn die Gerüchteküche. Hat seine Wohnung eine Rasenfläche, aus der der Express Rückschlüsse auf seinen Verbleib ziehen könnte???  [12]  [12]  [12]

PS: Fanergy, wie war nochmal der Befehl, um in HTML den Hyperlink durch einen Titel zu ersetzen - will nicht immer die langen Links hier versenken.
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Offline Fanergy

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Playoff Viertelfinale REK-Lubu
« Antwort #18 am: 03. Mai 2006, 20:59:49 »
Lies hier

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Playoff Viertelfinale REK-Lubu
« Antwort #19 am: 03. Mai 2006, 23:19:29 »
Nein, Marcin ist bei weitem noch nicht reif für die NBA, ein supernetter Kerl, aber doch relativ limitiert in seinen Möglichkeiten (noch).
Allerdings Freiwürfe top und wenn er direkt unter dem Brett steht, stopft er die Kugel rein... ab 1,50 vom Korb weg allerdings hat man manchmal auch Angst, dass er einen Airball wirft :-)

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Playoff Viertelfinale REK-Lubu
« Antwort #20 am: 04. Mai 2006, 14:15:01 »
Wieso angst? Marcins stats lesen sich gut

630:26
20:20 90 - 126
71.4% 0 - 1
0.0% 90 - 127
70.9% 46 - 63
73.0% 43
1.4 91
2.9 134
4.3 20
0.6 88
2.8 12
0.4 42
1.4 35
1.1 226
7.3 331
10.7  
 
 

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Playoff Viertelfinale REK-Lubu
« Antwort #21 am: 04. Mai 2006, 22:39:07 »
Jaaaa supi, nach -6 dachte ich eigentlich schon an ein typisches Auswärtsspiel von Kölle, aber dann haben die sich ja doch nochmal richtig ins Zeug gelegt, sauber Jungs!!!

Offline Buzzer

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Playoff Viertelfinale REK-Lubu
« Antwort #22 am: 04. Mai 2006, 22:46:31 »
Wow, IMAc mit DoubleDouble - Hammer!!! Sieht nach einer schönen Teamleistung aus...
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Offline pet-rek

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Playoff Viertelfinale REK-Lubu
« Antwort #23 am: 04. Mai 2006, 23:07:41 »
Unsere Abwehr hat heute das Spiel gewonnen“, jubelte Kapitän Aleks Nadjfeji nachher, „wir haben dieser Atmosphäre standgehalten.“ Und das von Beginn an.

]so wirs morgen in der Express stehen

Offline Viva Colonia

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Playoff Viertelfinale REK-Lubu
« Antwort #24 am: 04. Mai 2006, 23:19:10 »
Sauber. Grad erst nach Hause gekommen und direkt man im Videotext das Ergebnis gesehen. Scehint wirklich ne starke Teamleistung gewesen zu sein, überragend mal wieder unsere Macs (zumindest wenn man den Stats trauen kann).
Jetzt "nur" noch einmal am Sonntag gewinnen und der Sweep ist perfekt. Oh wie wär das schön [4]  [9]

Offline pet-rek

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Playoff Viertelfinale REK-Lubu
« Antwort #25 am: 04. Mai 2006, 23:23:48 »
Oh wie wär das schön  
Wir sollten schon mal singen üben.

Offline Köllefornia

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Playoff Viertelfinale REK-Lubu
« Antwort #26 am: 05. Mai 2006, 20:59:51 »
so, ich kredenze dann mal ne kurze zusammenfassung:

hinfahrt:alles super funktioniert, bis auf einen kleinen stau kurz vor ludwigsburg, aus dem wir aber glücklicherweise rechtzeitig raus kamen. ankunft halle 19.40 und nen parkplatz direkt vor der tür gefunden. so muss das sein. fahrt war sehr kuschlig und lehrreich, was autos angeht, die mit erdgas betrieben werden [12] . ansonsten enspannte witze.

spiel:

wir im ersten viertel besser. konzentrierte anfangsphase mit starker defense und guter trefferquote. glen gut dabei. dann etwas abgebaut in der denfense und lubu konnte ebenfalls mit guten schüssen glänzen. 2. viertel sehr ausgeglichen mit einigen höhenpunkten, zb. buzzer von michael von jenseits der mittellinie, mit brett wohlgemerkt, killa.
dann ließ rek nach. die defense teils schludriger, in der offense hier und da ein turnover, teils aber auch gutes kombinationsspiel unter dem korb von lubu.
im letzten viertel wurde die defense dann wieder stark, lubu irgendwie überfordert, was folgte waren einzelaktionen die nur müßig zum korberfolg führten. köln in der offense konzentriert und konnten sich wieder die führung erarbeiten und ausbauen, was auch an den nervenschwachen lubus lag. die versenkten ihre freiwürfe kaum noch, wir schon.
alles in allem ein verdienter sieg, weil köln einfach mehr wollte und die intensität nochmal mannschaftlich anziehen konnte.
für mich mann des tages, außer dem üblichem imac, nadjfeji.. das sah mal wieder hervorragend aus unter dem korb in der offense. der dreht und kringelt sich und macht und tut bis er dann den ball irgendwie unter dem korb durch ins netz buchsiert. das ist echt geil, vor allem finde ich sieht der ja gar nicht so aus, als der könnte der sowas. dann glen, der in den wichtigen situationen köln immer im spiel hielt und den abstand nicht zu groß werden ließ. guido auch mal wieder klasse, mit viel zug zum korb und guter defense. jordan mit starker defense, kein einziges faul glaube ich, aber sehr aggressiv verteidigt, allerdings würde ich mir von ihm mehr verantwortung wünschen. der steht manchmal mutterseelen allein an der dreierlinie, wenn der angriff zur hälfte oder zu zwei drittel rum ist, schiebt aber lieber nochmal den ball auf den flügel. er kanns doch, warum macht er es nicht öfters?!?!....naja ansonsten alles super, stimmung ging so in lubu, halle naja, alles so ein bisschen semiprofessionell aber eigentlich druchweg sehr nette leute. mit den ca. 30 leuten(mit vereinsanhang) haben wir glaub ich ganz gut stimmung gemacht und die mannschaft unterstützt, schließlich war das ja auch erst die 4. heimniederlage der lubus in dieser saison.

heimfahrt: lange, müde, tshirt verloren, erdgas, rückkehr zur tanke, nippes, chorweiler, vogelsang, ehrenfeld, sd-forum die geschehnisse in bonn nachlesen, bett, 3 std schlafen.....KAFFEE KAFFFEE KAFFFEEEEEEEE

Offline Fanergy

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Playoff Viertelfinale REK-Lubu
« Antwort #27 am: 05. Mai 2006, 23:27:00 »
Liebe Mitfieberfans,
als ich heute morgen gegen halb drei wieder aus Lubu zurückgekehrt war, musste ich natürlich zuerst noch kurz versuchen zu verstehen, was denn da in Bonn passiert war.
Das werden ja noch noch zwei spannende Tage bis Sonntag, denn die Geschichte hat ja sicher ein Nachspiel. Und das ist gut so. Denn die immer wieder als rüde und unsportlich angeprangerte Spielweise der Bamberger Mannschaft ("Kloppertruppe") wird endlich mal Thema offizieller Gremien. Und da auch Herr Bauermann gestern maßgeblich involviert war, wird dann hoffentlich auch dessen Rolle dabei diskutiert. Natürlich bin ich sehr betroffen über die Vorfälle, aber ich hoffe, den Bambergern wird endlich einmal klargemacht: mit dem (Gelenk)Kopf durch die (Nasenscheide)Wand mag eine zeitlang Erfolge bringen, aber diese Art Basketball sollte nicht als normal gelten.
Zurück zu unserem Ausflug.
Hin- und Rückfahrt verliefen nahezu problemlos, allerdings führte 60 km vor Lubu ein 12-km-Stau dazu, dass wir erst 20 Minuten vor Spielbeginn an der Halle eintrafen. Diese liegt mitten in einem Wohngebiet, verfügt über einen komfortablen Parkplatz mit schätzungsweise 200 Plätzen, und entsprechend vollgepart waren auch alle Straßen im weiteren Umfeld. Eric war dreist genug, es trotzdem auf dem Parkplatz zu versuchen - und wurde belohnt: zehn Meter vom Kassenhäuschen entfernt, an dem unsere Karten bereitlagen. Als wir zwei Minuten später auf unsere (Steh)Plätze gelangten, standen dort schon (dank Wolfgang und weiterer helfender Hände) die Trommeln parat. Dem Spielbericht von Stefan Baeck ist nichts hinzuzufügen:
Zitat
Von Beginn an entwickelte sich in der ausverkauften Rundsporthalle das erwartet enge Spiel, in dem es in der ersten Halbzeit keinem Team gelang, sich frühzeitig einen beruhigenden Vorsprung zu erarbeiten. Einzig in der neunten Minute lagen die Kölner mit elf Punkten vorne (14:25). Bereits zur Halbzeit waren die Ludwigsburger aber wieder auf vier Punkte herangekommen (39:43). Die spektakulärsten Punkte gelangen dabei eindeutig Michael Jordan in der letzten Sekunde des zweiten Viertels. Zum Entsetzen der Ludwigsburger Fans versenkte der US-Amerikaner mit der Pausensirene einen Dreier fast von der Mittellinie. Nach der Pause kam dann die Zeit der Hausherren und insbesondere Jerry Green. Der US-Amerikaner markierte insgesamt 23 Punkte. Die Jungs um Kapitän Aleksandar Nadjfeji spielten in dieser Phase des Spiels zu viele Fehlpässe und hatten auch noch Pech beim Abschluss. Nach einer zwischenzeitlichen Sechs-Punkte-Führung der Ludwigsburger (62:56) kämpften sie sich in der 34. Spielminute aber wieder auf 66:66 heran. Ein Korbleger von Aleksandar Nadjfeji und ein Dunking von Guido Grünheid in Folge sorgten wieder für einen Kölner Vorsprung 69:72. Mit wechselnden Freiwürfen ging es in die Schlussphase des Spiels, in der die Ludwigsburger nicht mehr an den Vorsprung der Kölner herankamen. Denn sowohl Immanuel McElroy als auch Titus Ivory sowie Michael Jordan verwandelten ihre Freiwürfe eiskalt zum Endstand von 76:84.

RheinEnergie Köln
Michael Jordan (11), Aleksandar Nadjfeji (13), Janar Talts (2/7 Rebounds), Marcin Gortat (4), Glen McGowan (18), Immanuel McElroy (16/10 Rebounds), Guido Grünheid (9), Mladjen Sljivancanin (3), Titus Ivory (8).

EnBW Ludwigsburg
Goran Kalamiza, Jerry Green (23), Justin Love (10), Miljan Goljovic (11), Nemanja Jelesijevic (0), Ermin Jazvin (10), Brian Boddicker (10), Aleksej Nesovic (2).  

Nachdem ich die Ludwigburger Fahrradpump-Trompeten mit ihrem giftigen Ton im EnergyDome in den letzten Jahren immer wieder als äußerst nervend empfunden hatte, war ich auf Schlimmes vorbereitet. Ich befürchtete möglicherweise mehrere Dutzend dieser Aggregate, aber siehe da, es waren wohl auch nur diese vier oder fünf, und zudem wurden sie durch zahlreiche Trommler überlagert und durch eine äußerst breiige Hallen-Akustik stark gedämpft. (Ein bekannter Kölner Akustikspezialist könnte ihnen sicher wertvolle Hinweise zu einer besseren Platzierung geben, aber das lassen wir lieber; der ist ja auch mehr der Experte für leise Töne.)

Von den Einheimischen wurden wir freundlich empfangen und ebenso freundlich verabschiedet ("Kommt gut heim" und "Bisch Dienschtag"). Verständlicherweise gab es ein paar konsternierte Blicke, als wir 23 Sekunden vor Schluss (bei +6) Siegesgesänge anstimmten, aber das trübte die allgemein gute Stimmung des wunderschönen Tages nicht.
Anders sah es da schon mit der Qualität der Halle und der allgemeinen Logistik aus.
Ich trinke gern Bier, in Köln in der Kneipe sogar auch ein frisches Kölsch, vielleicht nicht unbedingt jede Marke, aber gut gekühlt und ganz frisch: nicht schlecht.
In der Rundsporthalle gab es ein Getränk, das in Bierflaschen verkauft wurde: http://www.dinkelacker.de/ Es wurde frisch aus dem Kasten in etwa 15 Minuten im frisch geputzten Kühlschrank auf Trinktemperatur gebracht, dann frisch geöffnet und in einen frischen Plastik-Wabbelbecher gefüllt ... nee, ich kann nicht weiterschreiben: NIE mehr.
Ich dachte bisher, dass in der KölnArena das langsamste Personal arbeitet, aber die zwei Jungs, die hier hinter der Theke standen, vor der eine Vielzahl Durstiger nervös drängelte, übertrafen selbst die Hardtberghalle als dort noch die Muttis den selbstgebackenen Kuchen verkauften.
Gern hätte ich im Vorfeld noch diese landsmannschaftliche Problematik geklärt und endlich verstanden, die durch die Begriffe Baden, Württemberg und Schwaben verursacht wird, aber weder mein Weinhändler noch das Internet konnten da wirklich hilfreiche Informationen liefern.
Speziell für einen Kölner Fan, dem beim Fiba-Cup-Thema Athen als erstes einfiel, uns wenigstens durch die wichtigsten Museen zu führen, möchte ich auf eine amüsante Erklärung anfürgen:
 
Zitat
Die Welt wird naturgemäß von Schwaben bevölkert. So lernt es der Schwabe schon in der Schule. Seine Welt reicht vom Bodensee bis nach Heilbronn. Oben drüber ist Norddeutschland, da kennt er sich nicht aus. Von dort kommen die, die eine andere Sprache sprechen. Um sie von Ausländern aus Griechenland, Italien oder sonstwoher zu unterscheiden, heißen sie "Reingschmeckte". Ob das etwas mit dem fernen Rheinland zu tun hat, fragt er sich? Am Rhein entlang - und jetzt wird seine Weltordnung kompliziert - wohnen auch die Badenser. Sie sind vom Schwaben äußerlich nicht zu unterscheiden und reden auch so.

Ob man das Wort "Bahnhof" mit hellem oder dunklem Nasal spricht, mehr mit offenem a oder dumpfem o, das kann nun wirklich keinen existentiellen Unterschied begründen. Zwischen Ravensburg und Geislingen an der Steige oder Großbottwar gibt es gewichtigere, innerschwäbische Sprachdifferenzen. Doch die Badenser, die sich selbst als Badener bezeichnen, sind eine Art Nachbar in der eigenen Wohnung. Solche Leute muss man zwangsläufig als Feind betrachten.

Die Badenser sind das einzige Volk der Welt, das die Bezeichnung "Badenser" für ein Schimpfwort hält. Schwaben benutzen es nur deshalb so gerne, weil die Badenser sich darüber zuverlässig ärgern. Das muss mit badischem Selbsthass zu tun haben. Dass auch Goethe, ein unverdächtiger Hesse, in "Dichtung und Wahrheit" von Badensern spricht, ignorieren sie. Dass die vergleichbaren Wortbildungen "Hallenser" oder "Jenenser" keinerlei Beleidigungspotential entfalten, ficht sie nicht an. Dabei ist der "Badenser" ganz schlicht aus dem Lateinischen "Badensis" abgeleitet. Das Lexikon verzeichnet Badener und Badenser wertfrei nebeneinander. Die terminologische Schwierigkeit ist Ausdruck dessen, dass es Badener, Badische, Badenser oder wie auch immer sie heißen, eigentlich gar nicht gibt. Sie sind, historisch betrachtet, nur eine Sonderform des Schwaben oder des Alemannen, was ursprünglich einerlei war. Das alte Herzogtum Schwaben, das bis ins Jahr 746 im Gebiet der Alemannen bestand, umfasste jenseits des heutigen Baden-Württembergs auch Schweizer Landstriche, das Elsass, das bayrische Schwaben und Vorarlberg. In ähnlichen Grenzen bestand ein Herzogtum Schwaben zwischen 916 und 1268. Vom 16. bis Anfang des 19. Jahrhunderts gab es in diesen Abmessungen einen "Reichskreis Schwaben" als einen von zehn Verwaltungsbezirken, die unter Kaiser Maximilian I. eingeführt wurden.

Und Baden? Nichts als Kleinstaaterei. Die Markgrafschaften Baden-Baden und Baden-Durlach waren nun wirklich nicht der Rede wert. Das Großherzogtum Baden entstand erst 1806. Es profitierte ebenso wie Württemberg von der napoleonischen Neuordnung Europas. Beide hatten sich rechtzeitig auf die richtige Seite geschlagen und wurden deshalb mit üppigen Gebietszugewinnen belohnt. Auszubaden hatten es die Söhne des Landes, die als Söldner für fremde Truppen in den Krieg ziehen mussten. Vielleicht wanderten deshalb so viele Schwaben im 19. Jahrhundert nach Amerika, im 20. nach West-Berlin aus. Sprichwörtlich ist weltweit der Ruf: "Ist kein Böblinger da?"

Einen Badenser aber will der Schwabe auch im Ausland nicht treffen. Schlimm genug, wenn Restaurants, die sich an Maultaschen versuchen, diese als "badische Spezialität" offerieren. Maultaschen sind neben der Suppenvorliebe und der Butterbrezel das Schwäbische schlechthin. Metaphysische Spekulationen, wonach auch die Seele eines Schwaben die Form einer Maultasche besitzt, sind nicht so leicht zu widerlegen.

Es gibt Badische und Unsymbadische, sagen die Badenser. Der Schwabe ahnt, dass sich das gegen ihn richtet. Er spricht deshalb, wenn er Leute aus der fragwürdigen Hälfte seines Bundeslandes meint, von "Gelbfüßlern", auch wenn er nicht weiß, was das zu bedeuten hat. Manche behaupten, es habe damit zu tun, dass die Badenser so dumm sind, in einem Korb mit Eiern herumzustampfen, um mehr unterzubringen. Nach anderer Version entstand der Name, weil Badenser immer gegen den Wind pinkeln. Glaubwürdigere Experten wollen sich an badische Truppen im 19. Jahrhundert erinnern, die gelbe Strümpfe oder Gamaschen trugen.

Eigentlich leben Badenser und Schwaben durchaus friedlich zusammen, seit sie 1952 gegen den Widerstand des rebellischen Südbadens zu einem Bundesland zusammengefügt wurden. In Südbaden gab es einmal republikanischen Geist und revolutionären Aufbruch, als Friedrich Hecker mit seinen Truppen

loszog, um eine freie Republik zu erkämpfen. Die Enkel fechten's besser aus! Heute wird die politische Rivalität in sublimierter Form auf dem Fußballplatz ausgetragen. Elf Badenser sollt ihr sein. SC Freiburg gegen VfB Stuttgart, das ist Naturenergie gegen DaimlerChrysler, Landproletariat gegen Großindustrie, Abstiegskampf gegen Championsleague-Sehnsucht. Doch seltsamerweise verteidigen dann Herr Coulibaly aus Mali oder der Georgier Iaschwili die badische Ehre gegen tapfere Schwaben wie Zvonimir Soldo oder Jurica Vranjes. Der interne ethnische Konflikt läßt sich derart nicht wirklich glaubhaft austragen. Und doch erklingt von den Rängen des Dreisam-Stadions das Badener Lied: "Drum grüß ich dich, mein Badner Land / Du edle Perl in deutschem Land. / Frisch auf, frisch auf, mein Badner Land."

Fußballspieler sind die Söldner der Moderne. Zogen einst junge Schwaben für Napoleon oder andere Kriegsherren in die Schlacht, so sammeln sich heute internationale Truppen auf dem Fußballplatz. Doch die schwäbisch-badische Grenze erweist sich als globalisierungsresistent . Gerhard Mayer-Vorfelder scheiterte als VfB-Präsident ja nicht etwa daran, den Verein fast in den Ruin geführt zu haben. Schlimmer noch war sein Versuch, den weißblonden Badenser Winnie Schäfer vom Karlsruher SC zu holen und zum VfB-Trainer zu machen. Das konnte nur schiefgehen. Schäfer wurde anschließend Nationaltrainer in Kamerun. Ottmar Hitzfeld aus Lörrach hat es in Stuttgart immerhin zum Rechtsaußen gebracht und in zwei Jahren in der zweiten Liga zahlreiche Tore geschossen. Für die Bundesliga war er dem VfB dann nicht mehr gut genug. Aber das ist ein anderes Thema.

Aber wo genau verläuft nun die alles entscheidende Grenze? Wo wohnen noch Schwaben, wo schon Badenser? Woher soll man wissen, mit wem man es zu tun hat, wenn man sich zum Beispiel in Unterreichenbach befindet? Auf dem Weg von Stuttgart nach Karlsruhe überquert man irgendwo die Demarkationslinie, ohne es zu registrieren. Kein Zöllner macht sich bemerkbar, kein Schlagbaum öffnet sich. Der genaue Verlauf der Grenze ist wie die Berliner Mauer in tiefere Regionen der Geschichte abgesunken und ruht nun irgendwo auf dem Grund des schwäbisch-badischen Bewusstseins. Die Zeit, in der sauber getrennte Herzogtümer passgenau aneinander grenzten, liegt lange zurück und bleibt die historische Ausnahmesituation.

Vielleicht bezeichnet die Grenze weniger eine geographische, als eine mentale Scheidelinie. Vielleicht läuft diese Grenze in Wirklichkeit mitten durch jeden Schwaben hindurch. Sie trennt Erfindungsreichtum und Faulheit, Geiz und Geilheit, Cleverness und Stumpfsinn, progressives Denken und konservatives Gefühl. Nur weil diese Elemente so schwer auseinanderzuhalten sind und niemals in Reinform vorkommen, spricht man der Einfachheit halber von Schwaben und Badensern. An der charakterlichen Vereindeutigung arbeiten auch die Witze, die man über einander erzählt: Warum tragen schwäbische Frauen keine String-Tangas? Weil man später daraus keinen Putzlappen machen kann!

In die andere Schmährichtung zielt die Geschichte vom Schwaben, der zusammen mit einem Badenser, einem jungen Mädchen und dessen Mutter im Zugabteil sitzt. Als der Zug durch einen Tunnel fährt, hört man ein schmatzendes Geräusch und kurz darauf eine schallende Ohrfeige. Wieder im Hellen hat der Badenser eine knallrote Wange. Die Mutter denkt: Braves Mädel, hat sich die Zudringlichkeit dieses Typen nicht gefallen lassen. Die Tochter: Wieso hat er es bei meiner Mutter versucht und nicht bei mir? Der Badenser: Verfluchter Schwabe! Er küsst das Mädchen und ich kriege die Ohrfeige. Der Schwabe: Hat ja prima geklappt. Im nächsten Tunnel schmatz ich wieder und hau dem Gelbfüßler noch eine runter.

Die Schwaben arbeiten mit solchen Anekdoten die historische Schmach ab, die ihnen seit Grimms Märchen von den "sieben Schwaben" aufgeladen ist. Tumber als diese sieben, die einen Hasen für ein Ungeheuer hielten und schließlich ersoffen, als sie versuchten, die Mosel zu überqueren, kann man nicht sein. Tumbheit ist die historische Kehrseite der geschäftigen Häuslebauercleverness. Vielleicht ist der legendäre schwäbische Fleiß sowieso nichts anderes als ein kompensierter Minderwertigkeitskomplex . Mildernd kann allein die Tatsache wirken, dass die sieben Schwaben Namen wie Veitli, Jergli oder Marli trugen, die vermuten lassen, dass es sich in Wirklichkeit um schweizerische Alemannen handelte.

Jörg Magenau, geboren 1961 im württembergischen Ludwigsburg, lebt als freier Autor in

Berlin.

Offline Ex-BTer

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Playoff Viertelfinale REK-Lubu
« Antwort #28 am: 07. Mai 2006, 18:02:50 »
HALBFINALE!
Es ist vollbracht. Wenn man sich auch lange Zeit gegen aggressiv spielende Schwaben erwehren musste und mit bis zu 12 Punkten hinten lag, so endete die Serie mit dem erhofften, aber keineswegs selbstverständlichen SWEEP.

Gast

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Playoff Viertelfinale REK-Lubu
« Antwort #29 am: 07. Mai 2006, 18:22:05 »
Meine Fresse war das ein (geiles) Spiel.
Diesmal schwächelten wir nicht im 3. Viertel, sondern im 2.
Dafür war das dritte und das vierte Viertel umso schöner [11]
Der Headcoach von LuBu hatte eine Zeitlang voll die Klatsche (kann an der Hitze im ED gelegen haben? )

Und Block B macht sich  langsam...  [1]


Und wie heisst es doch so schön?   Et hätt noch immer jot jejange

Und nun gucken wir mal, wenn wir denn im Halbfinale bekommen *harr harr*