Die ersten Spiele sind vorbei, Köln liegt mit 0:4 Punkten hinten. Für die direkte Qualifikation zum Achtelfinale müssen zwei Siege her. Mit einem kommt man immer noch in die gefährliche Zwischenrunde. Die nächsten Gegner sind Frankfurt - Skybembels (2:2) und Bamberg II (2:2). Natürlich wurden beide Mannschaften schon im Vorfeld und gerade bei den Spielen äußerst intensiv beobachtet. Analysen und Taktiken ausgearbeitet. Individuelle Spiel- und Spieleranalysen durchgeführt. Viel Professioneller kann eine Mannschaft sich nicht auf diese zwei Entscheidungsspiele vorbereiten. Die große Frage ist immer noch werden die glorreichen Zwerge vom Dom endlich ihr volles Potential ausschöpfen können und so dominieren wie man es aus der Domstadt gewohnt ist? Diese Frage wird in diesem dritten Bericht natürlich ebenso beantwortet werden, wie sie exklusiv natürlich weiterhin Hintergrund Informationen und Neuigkeiten aus dem Mannschaftskreis und alles weitere wichtige über die 9. Fanclubmeisterschaft in Bamberg erfahren werden.
Samstag, 17.06.06, Bamberg Spielhalle 3
Skybembels - Frankfurt : Der Karnevalsverein "Die Zwerge vom Dom" - Köln.
Das dritte Spiel in dieser A3 Gruppe (alle Mannschaften liegen direkt an der A3) für beide Teams. Für viele andere Teilnehmer ist dies nur das Duell der ungeliebten Retorten. Geht es hier wirklich nur um Millionen und wird dieses Spiel nachher nach von der Ligaleitung vorentschieden werden? Wird Premiere live übertragen? Wird dies ein langweiliges Spiel ohne Kampf werden? Nein! Hier geht es um mehr als Millionen und Fernsehübertragungen in Großstädte. Hier stehen sich zwei Mannschaften gegenüber, deren Vereine zwar beide noch nicht lang in der 1. Liga sind, aber deren Spieler dafür nicht unterschiedlicher sein könnten. Hier treffen kleine auf äußerst Große Spieler, leicht Gewichte auf Sumoringer, Stylisch modern gekleidete auf sehr eigenwillige Kleidungs- und Haarstile. Hochbegabte Basketballcracks auf Spielerisch eher limitierte Freizeitzocker. Wirklich ein Spiel der Superlative!
Die Befürchtungen innerhalb der Mannschaft sind groß, dass Frankfurt ein übermächtiger Gegner sein könnte. Hier ist vor allem der größte Spieler des Tuniers zu nennen. Deren Nummer 19 geschätzte 2,15 m, gefühlte 2,30 ("Yao Ming hier? Oh mein Gott wie sollen wir da gewinnen?" Marco E.) Auf den etwas kleineren Positionen werden die Kölner vor ein schweres Problem gestellt. Frankfurt bietet hier einen Spieler der ehemals Erfahrungen im Nationalen Sumoteam gemacht haben könnte, aber dennoch durch Übersicht, Ballgefühl und Beständigkeit ("Ich steh hier die ganze Zeit frei rum, ich beweg mich doch eh nicht") besticht. Desweiteren haben sie eine der besten weiblichen Spielerinnen in ihrem Kader die schon bei dem einen oder anderen Spiel mal Topscorer dieses Teams war. Sorgen bereitet auch die Nummer 13, ein schneller Guard der beim Aufwärmen regelmäßig Dunkings zieht und durch leichte Nickligkeiten auch den ruhigsten Spieler aus dem Konzept bringen kann. Desweitern muß hier noch erwähnt werden, dass der Kader der Skybembels um einiges größer ist und sie aus vollen 12 Spielern schöpfen können. So kriegen zwar einige Spieler von ihnen eher wenig Einsatzzeit und bestechen zum Teil eher durch unfreiwillig komische Einwerfaktionen aber gleichzeitig gibt es eine ganze Reihe von Spielern die jederzeit für Entlastung Sorgen können und in vielen anderen Teams Leistungsträger wären.
Teile der Mannschaft stellen sich schon vor dem Spiel die berechtigte Frage wie Köln gegen dieses bunt gemischte Team bestehen kann ("Was machen wir nur gegen deren Center??" Lena H., "Das nächste mal nehmen wir auch einen genetisch manipulierten Riesen mit!" Lars P.). Manche Mannschaftsmitglieder sehen die Sache etwas differenzierter ("Der riesen Center von denen spielt eh nur 2 Minuten danach hat der keine Puste mehr, die 12 und die 8 sind viel wichtiger für deren Spiel" Martin H., "Die haben nur ein zwei gute Spieler danach kommt nicht mehr viel" Marco E., "Ein paar von denen sehen aus ob sie nervös werden sobald sie den Ball haben" Jenny N.). Wer wird hier recht behalten? Nach den bisher gezeigten Leistungen und den unterschiedlichen Kadern (Köln eher klein und schnell, Frankfurt optimal zwischen groß und klein verteilt) ist Köln eindeutig als Aussenseiter anzusehen.
Coach D. Punkt stellt zum ersten mal seine Startformation um. Für Svenja F. läuft diesmal Jenny N. auf und Olli H. kommt für Marco E.. Auf der Frauenposition ist dieser Wechsel von den Spielerinnen selber initiiert wurden ("Ich brauche länger um mich nach einer Einwechslung auf dem Feld zurecht zu finden, Lena und Svenja haben das Problem anscheinend nicht" Jenny N.). Der Wechselgrund zwischen den SF/PF liegt eher im Bereich Wurfsicherheit zu suchen. Hier konnte sich Olli aufgrund starker Treffsicherheit einfach etwas mehr empfehlen. Man darf aber nicht vergessen zu erwähnen, wie gut das Manschaftsgefüge ist. Keine Spieler murrte auf oder unterstütze seinen Kameraden nicht in jeder erdenklichen Weise.
Trainer D. Punkt meinte dazu nur: "Hier sieht man wieder, dass dies wirklich ein tolles Team ist. Jeder ist bereit für den Sieg und jeden anderen alles zu geben. Genau diese Einstellung macht Meister aus! Ich bin sehr zuversichtig dass wir als Underdogs Frankfurt ein Beinstellen werden und dieses Spiel gewinnen werden. Wir wissen, dass es jetzt keine leichten Spiele mehr gibt und wir uns voll konzentrieren müssen. Die Stimmung ist gut und wir sind eine Tuniermannschaft die sich kontinuierlich steigert."
Ob diese Steigerung schon ausreicht wird sich noch zeigen...
Sprungball, hier ist David S. ohne jegliche Chance. Um seine Knie zu schonen springt der Gegnerische Center noch nicht einmal wirklich. Frankfurt versucht sofort druckvoll die Entscheidung am Korb zu suchen. Die Kölner Abwehr zeigt aber endlich die erforderliche Härte und Bissigkeit und verteilt keine Geschenke mehr. Frankfurt kann wirklich nur durch hart erarbeitet Körbe Punkte in dieser Anfangsphase erzielen. Köln im Gegensatz dazu mannschaftlich sehr geschlossen und versenkt zum ersten Mal recht sicher Würfe aus der Mitteldistanz. Hier geht eindeutig die Taktik des Trainers auf. Ziehen, Gegner auf sich binden und dann den freien Mann suchen. Im gesamten Spiel versucht Frankfurt sehr wenig von außen, da sie Größenmäßig auch nach der Auswechslung der Nummer 12 immer noch besser auf der Centerposition besetzt sind ("Mit David mußten wir einen gelernten vierer auf die fünf schicken, aber die Hilfe kam fast immer sofort von unseren anderen Spielern. So konnte Frankfurt nur selten am Brett punkten" D. Punkt). Köln besticht diesmal wirklich durch eine harte gute Verteidigung, hervorzuheben ist besonders in der Anfangsphase Jenny N. die ihre brillante Gegenspieler wirklich so gut wie nie an den Ball ließ. Auch entstand hier durch die verletzungsbedingte Auswechslung keinerlei Bruch im Kölner Spiel. Sowohl Lena H. als auch Svenja F. beschränkten die Frankfurter Spielerin mit der 15 auf Verlegenheitswürfe und hielten sie so deutlich unter ihrem normalen Punkteschnitt.
Keine der Mannschaften konnte sich zu irgendeinem Zeitpunkt des Spiels entscheidend absetzen. Nach und nach kam der Frankfurter Aufbau etwas mehr ins Spiel und konnte kleine Fehler der Kölner Verteidigung ausnutzen. Frankfurt ging zu diesem Zeitpunkt auch einfach aggressiver zum Rebound und konnte so Offensiv leichte Punkte im nachsetzen erzielen. Trotz dieser kleiner Schwächephase blieb Köln weiter dran. Abwechselnd wurde gezogen oder die freien Männer verwandelten ihre Sprungwürfe aus der Mitteldistanz. Ein wirkliches Mittel dagegen konnte Frankfurt nicht finden. Mangelnde Konzentration und etwas Wurfpech, mehre Würfe "tanzten" auf dem Ring bevor sie heraus fielen, verhindern eine Führung von Köln.
Es entwickelt sich ein ansehnliches enges Spiel was nichts zu wünschen übrig lässt. Köln spielt endlich so wie man es von ihnen erwartet und Frankfurt strauchelt bzw. findet nicht so recht den Weg um Kölnes Abwehrblock zu brechen. Leider versagen in dieser entscheidenen Phase dem einen oder anderen Spieler von Köln wiedereinmal die nerven. Sein bisher gutes Spiel kann Kölns Nummer 6 - Marco E. - nicht mehr weiter auf diesem hohen Niveau halten und wirft einige Airballs. Ob dies eine Frage mangelnder Fitness oder der reichlich konsumierten Chilisoße vom Vorabend lässt sich leider im Nachhinein nicht mehr klären. Köln liegt in den letzten Momenten mit 3 Punkten hinten. Der Kölner Captain - Martin H. - sitzt zu diesem Zeitpunkt schon erschöpft auf der Bank. Man munkelt schon ob er einfach zu spät mit seiner Tuniervorbereitung angefangen hat oder hat er vielleicht das Debakel von Spiel zwei - wir berichten - noch nicht wirklich überwunden?
Auf jeden Fall nimmt sich Lars P. ein Herz und setzt kurz vor Ende (32 Sekunden) zum Dreipunktwurf an... Foul im Wurf! Der Ball streift zwar noch den Ring aber kann durch dieses harte, aber dennoch sportlich faire, Foul unmöglich rein gehen. Das heißt nun drei Freiwürfe. Wenn er alle drei trifft steht es unentschieden und sowohl Frankfurt und Köln hätten jeweils noch einen Angriff. Die ganze Halle hält dem Atem an als der Schiedsrichter den Ball zum ersten Wurf übergibt. Die Nummer 1 setzt an und der Ball springt vom der Korbaufhängung zurück ins Feld. Jetzt müssen unbedingt die nächsten zwei rein um durch eine harte Verteidigung und einen guten Angriff immer noch die Chance auf den Sieg zu haben. Er setzt an, wirft und wieder daneben. Noch ein Freiwurf, damit hätten sie zumindest durch einen zweier die Chance zum Unentschieden (bei diesem Tunier wird nicht nach internationalen Fiba Regeln gespielt und auch Unentschieden in der Vorrunde zugelassen) oder durch einen letzten dreier die Chance zum Sieg. Aber auch bei diesem letzten Wurf versagen die Nerven. Wird Köln dieses Spiel wieder durch die Freiwürfe am Ende verlieren?
Frankfurt hat noch einen Angriff. Sie kommen über die Rechte Seite und versuchen erst einmal auszuspielen. Sie suchen aber zu schnell den Abschluß und Köln gelangt einmal mehr durch eine gute Verteidigungsarbeit unter anderem von Lena H. und David S. in Ballbesitz. Frankfurt foult taktisch und Köln bekommt Einwurf bei noch einer Sekunde Spielzeit. Es steht immer noch 16:13 für Frankfurt. Frankfurt steht taktisch sehr geschickt und Köln kann leider auch den letzten Wurf nicht schnell genug durchführen. Somit ertönt das Zeitsignal und das Spiel ist aus. Wieder einmal knapp verloren.
Köln verliert also nun zum dritten mal in drei Spielen. Wieder einmal steigern sich die Kölnerspieler und funktionieren viel mehr als Einheit und Mannschaft, aber dennoch verlieren sie in den letzten Sekunden ihre Nerven und treffen zu einem freie Würfe nicht mehr und vergeben entscheidene Freiwürfe. Was für ein Fluch lastet nur auf dieser Mannschaft? Bis zum Ende hat sie hart gekämpft und dann wieder eine schmerzliche Niederlage. Hier sieht man einfach, dass erfahrenere Mannschaften den Kölner noch etwas überlegen in engen Situationen sind. Natürlich haben wir auch dieses mal für sie Stimmen nach dem Spiel eingefangen:
"Oh man wir waren so dicht dran und dann schon wieder verloren..." Svenja F.
"Wir werden von Spiel zu Spiel besser, das nächste müssen wir einfach gewinnen" Olli H.
"Ich weiß wie Lars sich jetzt fühlt. Das ist ein grauenvolles Gefühl. Aber wir hätten das Spiel schon vorher gewinnen können und müssen." Martin H. -C-
"Kleine Unachtsamkeiten haben uns dieses mal den Sieg gekostet" David S.
"Eigentlich waren wir besser als Frankfurt, keine Ahnung wie wir verlieren konnten" Jenny N.
"Wir sind über uns selber hinaus gewachsen und hätten fast die Sensation geschafft!" André F.
"Freiwürfe sind einfach nicht unsere Stärke" Lena H.
"Ich weiß nicht was los war, irgendwann hab ich ja gar nichts mehr getroffen..." Marco E.
"Scheiße ich hab´s an der Linie verbockt. Das tut wirklich sehr weh, wenigstens einen oder zwei hätte ich machen müssen" Lars P.
Doppelpunkt: "Wie sehen Sie die dritte Niederlage in Folge?"
Trainer: "Ich bin stinksauer! Die Zeit wurde nicht rechtzeitig gestoppt, wir hätten noch mindestens zwei einhalb Sekunden gehabt. Ich bin mir sicher unsere Schützen hätte noch getroffen und wir hätten so gewinnen können!"
Doppelpunkt: "Ist das nicht etwas gewagt zu behaupten schließlich wurden vorher auch schon viele freie Würfe vergeben?"
Trainer: "Das ist doch Schwachsinn was Sie da behaupten! Meine Mannschaft ist stark genug um auch so knappe Spiele zu gewinnen. Wenn die Leitung uns raus haben will kann ich auch nichts mehr tun. Wir hatten auf jeden Fall das passende System schon parat und hätten sie dann auch geschlagen, daran gibt es nichts zu deuten!"
Doppelpunkt: "Okay kommen wir zu einem anderen Thema. Sie müssen unbedingt gegen Bamberg II gewinnen, wie schätzen sie ihre Chancen ein?"
Trainer: "Ihr System ist noch viel mehr als das von Frankfurt auf einen Center zugeschnitten. Wenn wir ihn ordentlich verteidigen wird das kein Problem sein. Diese Mannschaft gibt nie auf und wir werden kämpfen. Das verspreche ich Ihnen."
Doppelpunkt: "Wird es Umstellungen im Angriff geben?"
Trainer: "Unser System ist variabel genug um gegen jede Mannschaft zu bestehen, ich sehe keinen Grund daran irgendetwas zu ändern"
Doppelpunkt: "Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg für das kommende Spiel"
Was für ein Fazit kann man aus dieser Niederlage ziehen? Köln verliert wieder ein knappes Spiel an der Freiwurflinie? Dies trifft auf jeden Fall zu, aber genauso, dass sie sich weiter steigern konnten und sich in der Verteidigung wie auch im Angriff enorm gebessert haben. Auch gegen körperlich überlegene Gegner können sie bestehen. Werden sie sich noch einmal so steigern können?
Nun steht es also 0:6 für Köln. Das entscheidene 4 Spiel muß gewonnen werden. Bamberg II hat zu diesem Zeitpunkt 2:4 Punkte und würde bei einer Niederlage durch den direkten Vergleich letzter werden. Es verspricht also ein hochspannendes letztes alles entscheidendes Spiel zu werden. Wir können nur hoffen, dass Köln sich weiterhin steigert und endlich den hochverdienten und lang ersehnten Sieg einfährt. In der Zwischenrunde wären alle Karten neu gemischt. Aber dafür muß erst mal das kommende Endspiel unter allen Umständen gewonnen werden. Wie wird diese Mannschaft diese zweite bittere Niederlage verkraften? Haben sie genug Selbstbewusstsein um diese drei Niederlagen wegzustecken? Wir werden weiterhin für sie am Ball bleiben und berichten wenn es wieder heißt:
Die Entscheidung fällt gegen Bamberg im letzten Spiel!
Ihr Doppelpunkt