...aus dem KstA:
Entspannung für den Meister
Köln - Das Andenken an die jüngste Eroberung hat in der Kollektion von RheinEnergie Köln seinen Platz unter dem Hallendach zwischen den Exponaten der Jahre 2004 und 2005 gefunden. Das Banner, das vom Titelgewinn 2006 kündet, bringt die Erfolgschronologie des Klubs zwar ein wenig durcheinander, da die Meisterschaft aber von weitaus höherer Bedeutung ist als die vorangegangenen Pokalsiege, ist die zentrale Anordnung gewiss gerechtfertigt.
Wie schnell Reminiszenzen an glorreiche Tage bedeutungslos werden können, hat der Champion am ersten Spieltag der Basketball-Bundesliga zu spüren bekommen, als er überraschend in Tübingen mit 72:81 verlor. Umso wichtiger ist es für das Team von Trainer Sasa Obradovic (37) gewesen, dass es den Fehlstart bei der gestrigen Heimpremiere gegen den TBB Trier mit einem 80:59 (39:25) korrigieren konnte.
Von Beginn an bemühten sich die favorisierten Gastgeber, den Gegner mit einer aggressiven Verteidigung über das ganze Feld zu Fehlern zu zwingen. Dieser Plan ging zwar zunächst auf, weil es aber auch dem Champion vorerst nicht gelang, seinen Vortrag vom Makel der Ungenauigkeit zu befreien, war der Vorsprung nach dem ersten Viertel geringer, als er hätte sein können (19:11). Immer wieder landeten an den Mitspieler adressierte Pässe in den bunten Flächen der Werbebanden. Und weil diese Missgeschicke Obradovic schwer zu schaffen machen, demonstrierte er in den ersten Minuten an der Seitenlinie mit bekannt ausgeprägter Gestik und Mimik das Leid des Perfektionisten.
Doch schon bald konnte sich der Chef entspannen, weil es seinem Personal mit hoher Intensität in der Defense immer wieder gelang, den Widersacher zu schlechten Würfen zu zwingen. Die daraus resultierende Verunsicherung spiegelte sich in einigen leicht vergebenen Korblegern wider, die es RheinEnergie erlaubten, sich komfortabel auf 32:18 abzusetzen (17.). Unter dem Korb erbrachte Neuzugang Ronald Burrell den Beweis seines Durchsetzungsvermögens (20 Punkte), und aus der Distanz setzte mit Demond Mallet die zweite Verstärkung wirkungsvolle Treffer (vier Dreier). Einzig Marcus Faison, der sich ebenfalls vor dieser Spielzeit dem Champion angeschlossen hatte, musste auf persönliche Highlights noch warten. Aber nicht lange.
Denn unmittelbar nach dem Seitenwechsel verzückte der US-Profi das Publikum mit einem spektakulären Dunking vom Zonenrand. Weil sich die bislang unbekannten Qualitäten der Mannschaft mit den gewohnten Stärken eines Immanuel McElroy im weiteren Verlauf zu einem stimmigen Gesamtbild vereinigten, befanden sich Triers Chancen auf einen Sieg am Ende des dritten Viertels im tristen Bereich der Hoffnungslosigkeit (63:45).
In den verbleibenden Minuten reduzierte sich die Herausforderung für Köln darauf, das Niveau zu halten und die Fans mit attraktiven Szenen für den frühzeitigen Spannungsverlust zu entschädigen. Zwar gelang auch das phasenweise noch, allerdings beendete Obradovic den Tag mit der Gewissheit, noch einiges verbessern zu können.
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