Und hier der Spielbericht aus Rist-Wedeler Sicht:
1. Damen: Immerhin - die Straßen waren frei...
Taryn Turnbull (rechts) erzielte 22 Punkte in Köln. Foto: Peter Röhl
Ende vergangener Woche noch war Marc Köpp davon ausgegangen, beim Gastspiel in Köln bis auf Pia Mankertz alle verfügbaren Kräfte zum Einsatz bringen zu können. Doch dieser Plan zerschlug sich, als der Trainer der 1. Damen kurzfristig die Absagen von Nina Bade (Rückenprobleme) und Friederike Kröger (Arbeit) hinnehmen musste. Als sich am Sonnabendmorgen auch noch der Busfahrer krankmeldete, war Improvisation angesagt. Wohl oder übel mussten sich Laura Rahn und Jule Stienen abwechselnd hinters Steuer eines der beiden Vans setzen und die lange Reise als Chauffeure in Angriff nehmen. Immerhin stellten sich die im Vorfeld befürchteten Probleme angesichts der von Baustellen überzogenen A1 nicht ein.
Ohnehin wollte Köpp diese wie jene Schwierigkeiten nicht als entscheidenden Faktor für die 69:77-Niederlage am Rhein anführen, obwohl jede der drei Fehlenden natürlich schmerzlich vermisst wurde und auch die Strapazen des „Fahrdienstes“ nicht zu unterschätzen sind. Als wichtigsten Grund nannte der Trainer vielmehr diesen: „Köln ist eine Mannschaft, die nicht aufgibt, die gewinnen will. Leider fehlt uns im Moment dieser Wille.“ Exemplarische führte er das Reboundverhalten seiner Schützlinge an: „Ich sage es immer wieder. Wenn man den Ball haben will und nicht gerade Charles Barkley im Weg steht, dann bekommt man ihn auch.“ Zehn Abpraller mehr landeten in den Händen der 99ers (50:40). Die Gastgeberinnen setzten zu Beginn der Partie auf eine Zonenverteidigung, doch die Risterinnen fanden die richtigen Mittel, um sich freie Wurfpositionen zu erarbeiten, trafen allerdings entschieden zu selten. Das galt zunächst nicht für Laura Rahn, die 14 ihrer insgesamt 20 Punkte vor dem Seitenwechsel verbuchte. Zwei weitere Starter hingegen hatten nicht gerade das Wurfglück gepachtet. Dominika Gorczak und Nele Schmidt kamen zusammen zu 26 Schüssen – kein einziger landete im Ziel. Köpp: „Das muss man sich mal vorstellen.“
Diese Mankos vermochten die Risterinnen in der ersten Spielhälfte noch gut zu kaschieren und führten dementsprechend bei Halbzeit mit fünf Zählern Vorsprung. Aber dann drehten die 99ers auf und begannen den dritten Abschnitt mit einem 15:1-Lauf. „Danach sind wir nur noch dem Spiel hinterhergelaufen“, so der Coach. Lediglich neun Punkte gelangen seinem Team noch bis zur letzten Viertelpause, auch während der abschließenden zehn Minuten schaffte man nicht mehr die Rückkehr. „Mit so einer Leistung können wir auch gegen Bielefeld, in Bonn oder gegen Hagen verlieren“, mahnt Köpp angesichts der kommenden Aufgaben nun zu einer unverzüglichen Verbesserung, um das Erreichen der Playoffs (mindestens der vierte Tabellenplatz am Ende der Hauptrunde) nicht zu gefährden.
Statistik:
Viertelergebnisse (aus Wedeler Sicht): 15:14, 21:17, 9:21, 24:25
SC Rist: Turnbull (22 Punkte, 6 Rebounds, 3 Assists), Rahn (20 Punkte, 7 Rebounds, 4 Steals), Körner (17 Punkte, 5 Rebounds), Stienen (8 Punkte, 4 Rebounds), Ochs (2 Punkte, 3 Assists), Gorczak (5 Rebounds, 3 Assists), Schmidt.
Text: Moritz Korff
Quelle:
http://www.scrist-wedel.de/484.0.html#c3011